Unfälle bleiben im Gedächtnis

Homberg-Nieder-Ofleiden (pm). Die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Nieder-Ofleiden hätte unter normalen Umständen traditionell im Februar im Feuerwehrhaus stattgefunden. Nur zu gerne hätten alle Kameradinnen und Kameraden diesen Abend in traditioneller Art und Weise miteinander verbracht. Doch aufgrund der coronabedingten Einschränkungen und um die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren nicht zu gefährden, beschloss man, die Versammlung in die wärmere Jahreshälfte zu verschieben.
Kürzlich war es dann so weit: Vorsitzender Harald Wiegand begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses. Wiegand berichtete von den wenigen Vereinsaktivitäten, wie der öffentlichen Probe des Blasorchesters am Feuerwehrhaus, oder aber der Weihnachtsfeier der Einsatzabteilung, die erstmalig online stattfand. Auch die Sitzungen des Vereinsvorstandes wurden lediglich online abgehalten.
Dennoch gab es auch erfreuliche Momente in der Vereinsarbeit. So konnte man sich über eine Förderungsspende der Volksbank Mittelhessen und eine Zuwendung des hessischen Innenministeriums für die Vereinsarbeit freuen. Ebenso beschaffte der Feuerwehrverein einen dringend benötigten Logistikanhänger, der im Dezember in Biebertal abgeholt werden konnte.
Stark eingeschränkt war im Jahr 2021 auch der Dienst- und Ausbildungsbetrieb, erläuterte Wehrführer Andreas Heise. Dennoch sei es gelungen, die dringend notwendige Ausbildung so gut es eben ging. Sechs Präsenzübungen und vier Online-Schulungen wurden abgehalten. Und: »Trotz Pandemie, Lockdown und Einschränkungen im Ausbildungsdienst konnte man die Einsatzbereitschaft zu jeder Zeit sicherstellen. Sogar zwölf Lehrgänge, sowohl auf Landes-, als auch auf Kreisebene konnten belegt werden.«
Im abgelaufenen Berichtsjahr wurde die Einsatzabteilung zu insgesamt sieben Einsätzen alarmiert, die das ganze Spektrum der Feuerwehrarbeit beinhalteten. Besonders in Erinnerung geblieben sind den Einsatzkräften der schwere Verkehrsunfall zwischen einer Lokomotive und einem Lastkraftwagen sowie der schwere Frontalzusammenstoß auf der Landstraße am Ortseingang. Bei diesen wurden die jeweiligen Fahrzeugführer eingeklemmt und mit hydraulischem Rettungsgerät befreit.
Investitionen in Ausstattung
Auch in Sachen technischer Ausstattung hat es wieder Verbesserungen gegeben. So konnte neben einem neuen großen Logistikanhänger für Rollcontainer, ein 6,5 KVA-Stromaggregat in Dienst gestellt werden. Ebenso konnte man sich über die Spende des Fördervereins der Feuerwehren freuen, welcher den Einsatzkräften Wintermützen, die unter dem Helm getragen werden können, zur Verfügung stellte.
Ein Überraschungsabend am Feuerwehrhaus für den wiedergewählten Stadtbrandinspektor Thomas Stein, ein Ehrungsabend für verdiente Einsatzkräfte im Homberger Schloss, die Bewirtung der Gäste bei der öffentlichen Probe des Blasorchesters, eine nächtliche Geburtstagsüberraschung für den stellvertretenden Wehrführer Peter Schmidt, ein Ausflug auf den Hoherodskopf und die erste Online-Weihnachtsfeier, bei der man die Familien der Einsatzkräfte kontaktlos mit einem leckerem Abendessen und Getränken versorgte, rundeten das kameradschaftliche Vereinsleben ab.
Vorsitzender Wiegand berichtete anschließend über die geplante Änderung der Feuerwehrsatzung, die von den Anwesenden einstimmig beschlossen wurde.
Ortsvorsteher Frank Heller dankte den Einsatzkräften für ihr ehrenamtliches Engagement für das Allgemeinwohl und ihren Einsatz für die Dorfgemeinschaft, ohne deren Hilfe vieles nicht möglich wäre.
Stadtbrandinspektor Thomas Stein bedankte sich ebenfalls für die geleistete Arbeit. Er stellte aber fest, dass es bei den Homberger Feuerwehren, aufgrund der langen coronabedingten Einschnitte beim Übungsdienst, schwer geworden sei, wieder alle Einsatzkräfte »mit ins Boot« zu holen. Es habe sich eine gewisse »Feuerwehr-Müdigkeit« eingeschlichen, was derzeit deutschlandweit vielen Feuerwehren Probleme bereite.
Appell zur Übungsteilnahme
Die Feuerwehrarbeit in den ländlichen Regionen, habe sich von der reinen Feuerwehr, die Brände bekämpft, zu einer Multifunktionstruppe entwickelt. Da man nur mit Aus,- und Fortbildung die gestellten Aufgaben bewältigen könne, appellierte Thomas Stein an die Nieder-Ofleidener Einsatzkräfte, auch weiterhin so fleißig wie bisher Übungen, Lehrgänge und Fortbildungen zu besuchen. Vorsitzender Harald Wiegand griff Steins Worte auf und schwor die Einsatzkräfte auf den bevorstehenden Stadtfeuerwehrtag, der vom 1. bis 3. Juli in Nieder-Ofleiden stattfindet, ein. Es findet ein buntes Spektrum von der Großübung, über Jugendfeuerwehrwettkämpfe, Hüttengaudi und großem Festumzug statt. Beim Auf- und Abbau werde jede helfende Hand getreu dem Motto »viele Hände, schnelles Ende« gebraucht.