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Schüler sammeln für Kriegsopfer

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Schülerinnen der Klasse 10R helfen, die vielen im Klassenraum gestapelten Lebensmittelkartons für ihre Ukraine-Aktion auf den Weg zu bringen. © Red

Homberg (pm). Seit vier Monaten findet in der Ukraine ein Krieg statt, der vielen Menschen unendliches Leid zufügt. Da wollten Schülerinnen und Schüler der Ohmtalschule nicht untätig bleiben und riefen eine erfolgreiche Sammelaktions ins Leben.

Mittlerweile gibt es offiziell annähernd 10 000 Tote, von denen viele keine Soldaten waren. In zahlreichen Städten werden die zum lebenswichtige Infrastruktur zerstört. Viele Menschen sind ohne Zuhause und ihnen fehlen die einfachsten Dinge zum Leben. Annähernd 16 Millionen Menschen in der Ukraine selbst benötigen nach Angaben der UN humanitäre Hilfe und Schutz. Mehr als fünf Millionen Menschen haben ihr Heimatland auf der Suche nach Schutz verlassen. Mehr als 850 000 Flüchtlinge aus der Ukraine haben sich in Deutschland registriert. Auch die Ohmtalschule (OTS) hat in den vergangenen Wochen mehr als zehn Kinder und Jugendliche aus der Ukraine aufgenommen.

Natürlich wurde das Thema Krieg auch im Unterricht besprochen. In zahlreichen Klassen der Ohmtal- sowie der Pestalozzischule informierten sich Schüler über Kriegsgründe und das Kriegsgeschehen. Sie diskutierten, wie man den Menschen in der Ukraine sowie den Geflüchteten helfen kann.

Um die Menschen, die noch in der Ukraine ausharren, in die angrenzenden Länder geflüchtet sind oder aber in ihr Heimatland zurückgegangen sind, zu unterstützen, rief Powi-Lehrer Björn Skrzypek mit seiner Klasse die Sammel-Aktion »OTS packt (an)« ins Leben.

Schüler aller Jahrgangsstufen kauften ein oder brachten Vorräte von Zuhause mit, sodass von allen Klassen 29 Kartons mit haltbaren Lebensmitteln wie Knäckebrot, Dosenfisch oder Haferflocken gepackt wurden. Diese werden über das Global Aid Network (GAIN) verteilt, eine Organisation, die mehrmals wöchentlich Lebensmittellieferungen in die Ukraine und benachbarte Länder bringt.

Um Menschen, die auf der Flucht nach Deutschland oftmals nur mit dem Allernötigsten ankamen, zu helfen, wurde eine Kleidersammlung durchgeführty. Daran beteiligten sich auch Lehrer und Mitarbeiter der OTS, der Grundschule Homberg und der Pestalozzischule. Hierbei kamen zehn Kartons mit Kleidungsstücken, Schuhen sowie Kinderspielzeug zusammen. Sie gehen an die Hessische Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) für Flüchtlinge in Gießen übergeben wurden, die oft der erste Anlaufpunkt für Menschen aus der Ukraine und anderen Ländern ist.

Neben materiellen Spenden will man auch finanziell helfen. Unter dem Slogan »Grillen für den Frieden« wurden daher von einer Klasse »Peace-Würste« an Schüler und Lehrer verkauft und 118,30 Euro eingenommen. Darüber hinaus erbrachte der Verkauf von handgeflochtenen »Soli-Bändchen« in den gelb-blauen Landesfarben der Ukraine 84,50 Euro. Außerdem versuchten die Schüler, Homberger Betriebe in dieses Projekt einzubinden, gingen los und baten um Spenden.

Das war überaus erfolgreich, es kamen Zuwendungen von diesen Betrieben: Raiffeisen Bau Gartenmarkt Homberg, Vogel Karosserie + Lack, Weber Schreinerei, Garten und Landschaftsbau Manfred Eder, Autohaus Ohmtal, Schuhhaus Seibert, Frankfurter Hof, Metzgerei Haupt & Danzeisen, Ulrikes Haarstübchen, Linker Innenausbau, Felsen-Apotheke, Gans Architekten, Scholl & Hoffrichter und Flora-Creativ. Dazu kamen von weiteren Spendern und Spenderinnen 693,75 Euro herein. D ie Schülervertretung (SV) der Ohmtalschule gab 135,45 Euro aus dem Verkauf von Kuchen, der zum Beispiel bei Elternsprechtag angeboten wurde. So kommt insgesamt eine Summe von 1.407 Euro zusammen. Diese beachtliche Summe soll zu je 50 Prozent für die »Nothilfe für geflüchtete Menschen aus der Ukraine« der UNO-Flüchtlingshilfe sowie für »Medizinische Hilfslieferungen für die Ukraine« der Action medeor, welche Schmerzmittel und Antibiotika, aber auch Verbandsmaterial, weiteres medizinisches Material und auch Medizintechnik in die Ukraine transportieren, gespendet werden.

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