Reise in die Seele bei Lesung im Homberger Schloss
Homberg (cc). Fantasy und Philosophie scheinen zunächst unvereinbar. Dass man damit auf verspielte Art und Weise Menschen Lebensweisheiten nahebringen kann, zeigte Schlosspatriot, Kulturpädagoge und Autor »Candrac von Hainrich«, besser bekannt als Cornelius Klein, am Freitag bei seiner Lesung im Schloss.
Die Schlosspatrioten Markus Haumann und Alex Glatthaar hatten sich mittelalterlich gekleidet und begrüßten die Gäste. So trug Haumann als Einstieg den Werdegang des Autors in Reimform vor. Autor Klein präsentierte dann die Fortsetzung seines ersten Romans »Vergessene Legenden – Der Helden Berufung«. Und so zeigte er, dass Fantasy mehr ist als »spitzohrige Elfen und Äxte schwingende Riesen«.
Seine Fantasyromane »Auf der Suche nach dem Weg« und »Der Helden Berufung« spielen in einer Welt, in der auch magische Kräfte und Wesen herrschen, der Mensch aber im Fokus steht. Im Land »Abenmark« hat das Volk Einflussmöglichkeiten, es herrscht dennoch ein hoher Rat, der nach gewaltsamen Angriffen, die von Kobolden ausgeübt wurden, die Sicherheitsvorkehrungen erhöht und die Bevölkerung spaltet. Denn die einen ziehen Sicherheit der Freiheit vor und die andere hinterfragen das System.
Auch Tantruid nimmt Schicksalsschläge nicht hin, wie sie kommen. Ein spiritueller »Erzwächter-Orden« verspricht Antworten und Klarheit über den Lauf der Dinge, verlangt jedoch das Bestehen von vier Reifeprüfungen, denen sich Tantruid stellen will. Auf dieser Reise lernt er seine drei Weggefährten und guten Freunde kennen: die Hexe Lavenda, in die er sich verliebt, den Schauspieler Pokétragon, der ein geheimes Theater gründet, und den Halbdämonen Jadegreif, der von Beruf Dämonenjäger ist. Um diese vier Charaktere geht es auch im zweiten Teil, in dem sich die Wege der Freunde trennen. Im ersten Abschnitt stellte der Autor Candrac von Hainrich dem Publikum die Figur Jadegreif vor. Der Halbdämon begibt sich auf eine Reise in die eigene Seele. Dort trifft er auf seinen »Seelenarchivar«, dessen Stimme Klein gekonnt imitiert. Jadegreifs Seele entpuppt sich als steiniges Gemäuer mit vielen Erinnerungen. Der Autor, der eigentlich Fußballprofi werden wollte, hat vier weitere Fortsetzungen seines Werks geplant. Dennoch sei es nicht leicht, als eher unbekannter Autor Gehör zu bekommen. In der Pause konnten die Gäste Hainmühlenbrot mit verschiedenen Aufstrichen genießen und anschließend der Geschichte weiter folgen sowie dem Autor Fragen stellen.
So wurde er gefragt, ob er sich eine Karte seiner Fantasiewelt gezeichnet hat, was er verneinte. Auch nach literarischen Vorlagen wurde gefragt, auf die Hainrich verzichtet hat. Abschließend dankte Schlosspatriotin Beate Goßfelder-Michel dem Autor mit einem Glas Bienenhonig und Blumen. Candrac von Hainrich wird auch in Zukunft Lesung geben, darunter die Erlebnislesungen.