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Nah dran an Dingen des Alltags

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Von: Kerstin Schneider

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Die drei Herren von der Dorflinde wurden für den Film regional besetzt, damit auch der heimische Dialekt Einzug halten kann. Von links Rainer Pfeil, Lutz Götzfried, Karl Wilhelm Becker. © Red

Homberg (ks/pm). Schon einige haben in die ZDF-Mediathek »gelinst« und sich ins Sehvergnügen gestürzt. Am Sonntagabend ist es auch auf der Fernseh-Mattscheibe so weit. Im ZDF-Herzkino läuft »Unterm Apfelbaum«. Der zweiteilige Film bietet nicht nur Fachwerkidylle und Vogelsberger Landschaften, sondern auch Statisten aus Homberg und Umgebung, die im Film eine kleine Rolle haben.

Das dieser Zeitung beiliegende »RTV-Heft« hat jedenfalls die zweiteilige Reihe über eine Frauen-WG oder »Wahlfamilie« schon mal gelobt. Die Drehorte im hessischen Vogelsberg lieferten bei aller Blütenpracht »Bilder, die klar im Hier und Jetzt verankert sind«. Diese Idee (das Drehbuch stammt von Astrid Ruppert) könne bewirken, »dass das Format auch Zuschauer anzieht, die vor Pilcher-Romantik zurückschrecken«.

»Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne liegt so nah?« Das schreibt der Film- und Fernsehkritiker Rainer Tittelbach. Die neue »Herzkino«-Reihe »Unterm Apfelbaum« suche den Sehnsuchtsort um die Ecke, dort, wo die Autorin Astrid Ruppert ihre Heimat gefunden hat, in der hessischen Provinz. Es gebe »keine TV-Reihe der letzten Jahre, die näher dran ist an den kleinen, vermeintlich banalen Dingen des Alltags, die das (Zusammen-)Leben ausmachen«, schreibt er. Schön sei auch, »dass sich - anders als sonst im Herzkino - persönliche Konflikte nicht in Wohlgefallen auflösen«. Keine »Herzkino«-Reihe komme mit so wenig klassischer Unterhaltungsfilm-Handlung aus wie »Unterm Apfelbaum«, so Rainer Tittelbach weiter. »Keine juristischen oder medizinischen Fälle, keine künstlich aufgebauschten Probleme (wenn ein Kind vom Gerüst fällt, dann genauso im Off wie die anschließende Versorgung), keine familiären Altlasten aus der Vergangenheit. Und dramaturgisch gilt: miteinander reden und sich lieber früher als zu spät zu entschuldigen, noch bevor daraus ein Pseudo-Konflikt gedrechselt wird, wie es in den meisten Herzkino- und Endlich-Freitag-Filmen immer noch gang und gäbe ist. Veränderung tut gut, heißt es im Film immer wieder. Das sollten sich die Macher von Produktionen der leichten Gangart zu Herzen nehmen. Astrid Ruppert schafft es: Die Figuren sind das Maß aller Dinge.«

Am Sonntag, 30. Oktober, laden die Stadt Homberg und der Ortsbeirat Ober-Ofleiden ab 15 Uhr zum Public Viewing von »Unterm Apfelbaum«, Folgen 1 und 2, ein. Ort ist das Mehrgenerationenhaus Ober-Ofleiden. Abends läuft der Film ab 20.15 Uhr im ZDF.

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