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Mit Fußball Geschichte entdecken

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Von: red Redaktion

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Schülerinnen und Schüler aus Homberg im Stadion von Eintracht Frankfurt. © pv

Homberg (pm). 40 Fünftklässler lernen die Eintracht-Geschichte im Rahmen des Projekts »Football Makes History« (Fußball macht Geschichte) hautnah im Eintracht-Museum kennen und werfen einen Blick hinter die Kulissen des Deutsche Bank Parks.

Auch wenn das Europa-League-Spiel gegen den FC Barcelona noch rund zwei Wochen entfernt ist, setzte man sich schon am Mittwochvormittag intensiv mit dem spanischen Erstligisten auseinander. Allerdings nicht in Form einer Gegneranalyse von Oliver Glasner und seinen Trainerkollegen. Stattdessen machten sich rund 40 Fünftklässler im Eintracht Frankfurt Museum daran, das Logo des Vereins ganz genau unter die Lupe zu nehmen - und haben dadurch einiges über den Verein entdeckt. Zum Beispiel, dass das Kreuz in der linken oberen Hälfte den Schutzpatron der Stadt zeigt und die vier rot-gelben Streifen in der rechten oberen Hälfte Katalonien, die Region, in der Barcelona liegt, symbolisieren.

Dass Wappen nicht nur schön aussehen, sondern auch etwas über den Verein, seine Gründung und seine Geschichte verraten, das konnten die Schülerinnen und Schüler auch an weiteren Beispielen in einem Workshop lernen. Etwa eine Stunde sind sie dafür aus Homberg nach Frankfurt mit dem Bus angereist, was nicht nur aufgrund des Ausflugsziels etwas Besonderes war. Für die beiden fünften Klassen war es nach zweieinhalb Jahren nämlich der allererste Schulausflug überhaupt.

Was heißt AEK?

Eingeladen wurden sie von der Eintracht im Rahmen des europäischen Projekts »Football Makes History«, für das das Eintracht Frankfurt Museum seit einigen Jahren Partner ist. »Unser Ziel ist es, bei den Schülern das Interesse für Geschichte zu wecken«, erklärt Frauke König, die im Eintracht- Museum für die Zusammenarbeit mit den Schulen zuständig ist. »Wir nutzen Fußball als Einstieg, sich mit Themen wie Integration, Rassismus oder Gender auseinanderzusetzen.« Die Materialien werden meist vom Projekt bereitgestellt und können je nach Altersgruppe angepasst werden. So lernten die Fünftklässler zum Beispiel, dass hinter der Abkürzung AEK Athen eigentlich Athlitiki Enosi Konstantinoupoleos steckt, ein Verein, der von Sportlern gegründet wurde, die in den 20ern aus Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, nach Athen vertrieben wurden. »Bei den Älteren sprechen wir hier dann auch über den griechisch-türkischen Krieg«, verdeutlicht König. So nutze man die Anziehungskraft des Fußballs, um über wichtige historische Ereignisse, aber auch aktuelle Problemfelder aufzuklären. »Fußball interessiert die meisten Kinder und so können wir dafür sorgen, dass sie sich Gedanken darüber machen, was eigentlich alles dahintersteckt.«

Auf der Trainerbank

Nachdem im Museum rund anderthalb Stunden lang hart gearbeitet wurde, wollten die jungen Besucher aber natürlich auch den Ort des Geschehens im Rahmen einer Stadionführung entdecken. Wie für die Profis ging es für die Schüler deshalb über die Buseinfahrt rein in den Deutsche Bank Park und bis an den Spielfeldrand: Mal ein Blick in den Raum werfen, wo normalerweise Cheftrainer Oliver Glasner den Journalisten Rede und Antwort steht, die Gästekabine unter die Lupe nehmen und auf den Trainerbänken sitzen, um das ein oder andere Erinnerungsfoto zu schießen. Zum Abschluss durfte auch eine kleine Tour durch das Museum nicht fehlen, wobei das Highlight die glänzenden Pokale und Trophäen der Eintracht waren. »Für die Kinder war es schön, endlich mal wieder einen Ausflug machen zu können - man hat die Begeisterung in ihren Augen gesehen«, so Lehrer Phillip Künz, der selbst Eintracht-Fan und Dauerkarteninhaber ist. Doch nicht nur für junge Eintracht-Anhänger sei das etwas Besonderes gewesen: »Geschichte so vor Ort zu entdecken und zu erleben, macht es für die Kinder sehr viel greifbarer und ist ein großer Mehrwert. Sowohl für die Schüler aber auch für uns Lehrer war es sehr beeindruckend, was wir heute gesehen haben. Da sieht man, wie Fußball verbindet - selbst wenn sich einige vorher nicht für den Sport interessiert oder einen anderen Verein angefeuert haben.«

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