Kamax begrüßt Bahn-Pläne

Homberg (jol). Auf dem Weg zur Ohmtalbahn liegen noch einige Schwellen, die es zu überwinden gilt. Eine davon betrifft den Bereich Neuhaus am Homberger Kamax-Werk. Denn die Spezialisten für hochfeste Schrauben haben bereits vor einiger Zeit das Stück Bahntrasse gekauft, das zwischen den beiden Betriebsteilen an der Straße nach Büßfeld liegt. Dort lagern jetzt noch Materialien für die Produktion, künftig sollen dort wieder Züge auf der Strecke von Kirchhain nach Gemünden verkehren.
Eine Nachfrage der Allgemeinen Zeitung bei der Kamax ergab, »grundsätzlich begrüßen wir die Pläne zur Reaktivierung der Ohmtalbahn sehr und unterstützen gerne wo möglich im Sinne von mehr Mobilität für die gesamte Region und unser Kamax-Team in Homberg«. Die Pressesprecherin des Unternehmens ergänzte, dass bislang keine offizielle Anfrage vorliegt.
Kamax will gerne mit den zuständigen Verantwortlichen eng zusammenarbeiten. Die Sprecherin gab sich »sicher, eine passende Lösung zu finden, wenn es zu genaueren Planungen kommen sollte«.
Wie die genauen Planungen in dem Teilstück der Ohmtalbahn aussehen, ist noch unklar. So könnte die ehemalige Haltestelle Neuhaus wieder geöffnet werden, was für Beschäftigte auf dem Weg zur Arbeit sicher ein Vorteil wäre.
Bau dauert Jahre
Klar ist, dass es noch einige Jahre dauert, bis die Ohmtalbahn wieder fahren kann. Dabei müssen mehrere Problemstellen entschärft werden. So ist die Eisenbahnbrücke an der Sandmühle sanierungsreif und im Naturschutzgebiet Ohmaue steht die Forderung nach einem Sicherheitsstreifen im Raum.
Nicht zuletzt muss noch geklärt werden, ob es sich lohnt, bis zum Bau der Bahnstrecke einen Radweg auf der alten Bahntrasse anzulegen. Denn die Stadt hat die Trasse erworben, um einen attraktiven Radweg zur Förderung des Tourismus anzulegen. Die Planungen hierfür laufen bereits seit einiger Zeit.
Die nächsten Schritte hin zu einer Reaktivierung der Strecke Kirchhain-Gemünden sind vorgezeichnet. Wenn alle Anliegerkommunen einwilligen, soll eine Machbarkeitsstudie zum Ausbau der Vogelsbergbahn erstellt werden. Dabei geht es um die Prüfung, ob vier neue Bahnhöfe im Bereich Gießen und neue Stationen bei Fulda errichtet werden, es geht um neue Signaltechnik, damit Züge schneller fahren und um die Anbindung der Ohmtalbahn.
Denn das Ergebnis einer Voruntersuchung ist, dass sich die Reaktivierung der Strecke von Gemünden nach Kirchhain nur dann lohnt, wenn eine schnelle Ost-Westverbindung von Fulda bis Marburg entsteht. Etwa 90 Prozent der Kosten werden über ein Ausbauprogramm des Bundes erwartet, beim Rest sind in erster Linie das Land und der Kreis gefragt.