»Es droht kein Wassernotstand«
Homberg (ks). Ein Thema dominiert seit zwei Jahren die Debatten in der Stadtverordnetenversammlung über weite Strecken, der Bau der Autobahn 49. Auch diesmal bliebt das Thema nicht ausgespart, in Form von Anfragen der Grünen zur Wasserentnahme der Bau-Arge aus dem Tiefbrunnen Appenrod. Bei einer Reihe von Anfragen hatte Bürgermeisterin Simke Ried, die das erste Mal als Rathauschefin teilnahm, noch um Geduld bis September gebeten, weil sie sich erst noch in die jeweilige Materie einarbeiten will.
Bauamtsleiter Markus Pfeffer sagte, die Bau-Arge habe seit 1. Oktober vergangenen Jahres aus dem Tiefbrunnen Dannenrod 2480 Kubikmeter Wasser entnommen. Dafür erhielt die Stadt laut Gebührensatzung 4760 Euro. Es gebe durch die Entnahme keine Probleme, die Wasserversorgung sei gesichert. Auf die Frage von Barbara Schlemmer (Grüne), warum fürs Besprengen der Trasse kein Brauchwasser, sondern Trinkwasser verwendet wird, sagte Pfeffer, die Stadt »könne das benötigte Wasser aus dem Tiefbrunnen liefern.« Dort werde die maximale Liefermenge ohnehin bei weitem nicht ausgeschöpft, sei bisher nicht zur Hälfte erreicht. Er sehe kein Problem eines Trockenfallens des Brunnens, auch wenn die Temperaturen in den kommenden Tagen hoch sein sollen. Auf die Frage von Stadtverordnetenvorsteher Dr. Claus Gunkel, warum kein Wasser aus der Ohm verwendet wird, kam der Hinweis, dass der Kreis die Entnahme von Wasser aus Bächen und Flüssen untersagt hat. Kommentar von Barbara Schlemmer zum ganzen Sachverhalt: »Es ist doch irre, dass Trinkwasser auf die Autobahntrasse gekippt wird.« Angefragt wurde auch zu Sprengungen, hier gelte weiter die Presseverlautbarung des Magistrats, so Bürgermeisterin Simke Ried.