»Einschüchterungsversuche«

Homberg/Kirtorf (pm). Mitglieder der Schutzgemeinschaft Gleental kam vor Kurzem zu ihrer 43. Jahreshauptversammlung zusammen. Ausführlich wurde dabei über Fragen des Naturschutzes rund um den Bau der Autobahn 49 beraten. Dabei wurde deutlich, dass es aus Sicht der Mitglieder der Schutzgemeinschaft »eine Vielzahl von offenen Fragen bis hin zu Rechtsverstößen im Zusammenhang mit den Bauarbeiten der Autobahn gibt«.
Wasser ohne Reinigung?
Hier wurden exemplarisch die verhängten Baustopps im Herrenwald wegen Sprengstoffresten im Bodenaushub (2022) sowie am Kulturdenkmal Sörnteichdamm am Diebachsgraben in Homberg (2023) erläutert. Ein weiteres Thema sei nach wie vor »die unbefriedigende Situation rund um den Trinkwasser- und Hochwasserschutz im Gleental«. Vielerorts sei dabei zu erkennen, dass die Rückhaltemaßnahmen Starkregen wie im Jahr 2022 nicht hätten aufnehmen können und verschmutztes Oberflächenwasser und Baustellenabwässer nicht wie vorgeschrieben aufgefangen, »sondern in umliegende Bäche ungereinigt abgeleitet werden«.
»Erschreckend« seien »Einschüchterungsversuche« der ausführenden Firmen, wird beklagt. »Anstatt ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen und die Sprenggebiete wie vorgeschrieben abzusichern«, seien Mitglieder der Schutzgemeinschaft bei den Sprengungen Nähe Maulbachs angezeigt und bedroht worden, als sie auf die fehlenden Absperrmaßnahmen hingewiesen hätten.
Die Schutzgemeinschaft Gleental werde sich weiterhin aktiv für die Einhaltung geltender Regelungen und den Naturschutz einsetzen, wurde angekündigt.
Nach erfolgter Kassenprüfung durch Heidi und Heinrich Seim wurde der Vorstand entlastet. Ebenso erfolgte eine Änderung der Satzung, um den Aktivitäten für den Natur- und Gewässerschutz auch für die Gemarkung von Homberg einen noch breiteren Raum einzuräumen. Zum Vorstand der Schutzgemeinschaft gehören Melanie Schenck zu Schweinsberg, Karl-Heinz Zulauf, Christoph Schenck zu Schweinsberg, Barbara Schlemmer, Britta Koch und Christoph Koch als 1. Vorsitzender.