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Ein Hoch auf die Freundschaft

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Mit Freuden nehmen die Homberger Gastgeber und ihre per Bus angereisten Freunde aus Thouaré die Radfahrer am Ziel nach 1100 Kilometer Fahrt in Empfang. FOTO: BUL © Linda Buchhammer

Homberg (bul). »Bienvenue! Bon séjour parmi nous! (»Herzlich Willkommen, Genießen sie ihren Aufenthalt bei uns!«), gab es an den Pfingsttagen in Homberg eine äußerst herzliche deutsch-französische Begegnung: Anlässlich ihres gemeinsamen »40 plus 1« Städtepartnerschaftsjubiläums konnten die Homberger über 100 Freunde aus der Partnerstadt Thouaré-sur-Loire begrüßen.

Freundschaft ist, wenn man beim ersten Wiedersehen nach langer Trennungszeit das Gefühl hat, sich gerade erst gestern gesehen zu haben. Genau diese Bilder spiegelten sich am Wochenende gleich dreimal am Feuerwehrstützpunkt bei der Ankunft der französischen Freunde wider.

Derweil der größte Teil der langjährigen Partner aus Thouaré (in der Nähe der Metropole Nantes) am Freitagabend und frühen Samstagmorgen mit einem Bus anreiste, bediente sich eine versierte Bikergruppe bereits am Wochenende zuvor ihrer Drahtesel und radelte von Tag zu Tag von der Heimat im Département Loire-Atlantique ihrem Ziel Homberg auf einer Gesamtstrecke von rund 1100 Kilometern entgegen. Samstagvormittag kurz nach 11 Uhr waren dann auch die letzten Meter geschafft, und die Radfahrer wurden sehnsüchtig erwartet von ihren französischen Weggefährten und zahlreichen »Humrichern« mit freudigem Applaus in Empfang genommen.

Sportler nächtigen lieber auf Feldbett

»Die Kommission zur Förderung der Städtepartnerschaft Homberg-Thouaré um Friederike Feyh auf deutscher Seite, und das Comité Thouaréen de Jumelage um Alain Morvant haben mal wieder ganze Arbeit geleistet und ihre Hausaufgaben gemacht«, zollten Bürgermeisterin Claudia Blum, der Erste Stadtrat Michael Rotter, private Gastgeber und sportbegeisterte Handballer vom TV 1862 Homberg den federführenden Organisatoren für das langjährige Aufrechterhalten der freundschaftlichen Verbindung und den abermals aufwendigen Planungen zur Begegnung großen Respekt.

»Nach der gesamten Krisenlage und dem Aufschieben der Feierlichkeiten im letzten Jahr war auf beiden Seiten der Wille da, sich unbedingt zu treffen und in die Arme zu nehmen. Jedem Beteiligten ist das freundschaftliche Bündnis sehr, sehr wichtig. Dabei gibt es Freundschaften von langer Dauer. Wir würden uns sehr freuen, wenn dieser Funke auch auf die jüngeren Generationen überspringen würde«, gewährte Friederike Feyh offenen Herzens einen Einblick. Wie viele andere Vereine würde die Städtepartnerschaftskommission neue Mitstreiter sehr begrüßen.

Wie tief das deutsch-französische Bündnis in Homberg verwurzelt ist, machte das Beispiel der Handballer deutlich: Derweil eine Vielzahl der Gäste über das Wochenende privat untergebracht wurde, baten die sportlich aktiven Franzosen im Bereich Handball um die gemeinschaftliche Unterbringung mit den Homberger Freunden in einer Halle. »Gerne also schlafen sie auf Feldbetten, um die drei Tage hier mit uns als Gruppe zu erleben«, so Vereinsangehörige des TV Homberg.

Wandertour und Musik

Seit der einstigen Grundsteinlegung des Bündnisses im Jahr 1981 wurden regelmäßige, gegenseitige Besuche, Feste, Aktivitäten, Workshops und Ausstellungen zu einer wichtigen Aufgabe. Außerdem erfolge zweimal im Jahr ein Jugendaustausch und alle fünf Jahre organisierten die Kommissionen abwechselnd ihre Jubiläumsfeiern.

In Anlehnung dessen sah die weitere Programmplanung viel Raum zur sportlichen Betätigung vor: So gab es ein Turnier im Tischtennis, Badminton und Handball live auf dem Sportfeld oder auf der Zuschauerbank in der großen Sporthalle zu erleben. Diejenigen, die nicht nur zuschauen wollten, bekamen zudem die Gelegenheit zu einer Geo-Wandertour mit Jausen-Station am Felsenmeer.

Für Pfingstsonntag war außerdem die Einweihung des neuen Städtepartnerschaftspavillons am Stadthallenplatz geplant, zu dem Bürgermeisterin Blum ebenso aus Hombergs zweiter Partnerstadt Stadtroda in Thüringen eine kleine Abordnung begrüßen wollte. Das angedachte Picknick im »Garten Thouaré« wurde aufgrund der Wetteraussichten in die Stadthalle verlegt.

Neben Redebeiträgen der federführenden Repräsentanten und musikalischem Rahmenprogramm durch französische Fanfarenbläser, den Homberger Yup Thorn, den Posaunenchor Appenrod/Maulbach und den Silcherchor gab es ausreichend Zeit für die Geselligkeit und Pflege der Freundschaft. Erst am späten Abend stand dann für die Freunde aus Thouaré der Antritt der Heimreise an.

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