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Downhillstrecke »nicht so einfach«

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Von: Kerstin Schneider

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So große Sprünge machen wie Emilian See (TGV Schotten) würden Homberger Jugendliche auch gern. Aber auf die Downhillstrecke müssen sie noch warten. © Red

Homberg (ks). Die geplante Einrichtung einer sogenannten Downhillstrecke für Mountainbike-Fahrer war Thema in der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung. Danach wurde inzwischen eine Eingriffs- und Ausgleichsplanung erstellt und dem Amt für Bauen und Umwelt vorgelegt. Die Beteiligung der Fachämter ist laut Magistrat noch nicht abgeschlossen.

Es seien nochBelange der Verkehrssicherheit, des Denkmalrechtes und Naturschutzrechtes zu klären.

Eckhard Hisserich sagte für das Bürgerforum, das die Anfrage gestellt hatte, der Bau der Strecke ziehe sich schon eineinhalb Jahre hin, Kinder und Jugendliche würden darauf warten, dass sich endlich etwas tut. Zudem fragte er, ob Kontakt mit dem Bauordnungsamt Gießen aufgenommen wurde, das Erfahrung mit der Einrichtung solcher Strecken habe.

Dies wurde verneint. Erster Stadtrat Michael Rotter sagte dazu Folgendes: »Es hörte sich damals recht problemlos an, diese Downhillstrecke umzusetzen, es ist aber nicht so einfach wie gedacht.« In Gießen sei die Strecke offenbar »einfach so« gebaut worden, »aber wir befinden uns hier im Vogelsberg«. Zumindest habe es vom Regierungspräsidium Gießen bereits ein positives Signal gegeben. Bei einem Termin vor Ort sollen noch einmal mit Vertretern von Fachbehörden anstehende Probleme angesprochen werden. »Dann wird es darum gehen, ob sich das Vorhaben so umsetzen lässt, wie es sich die Jugendlichen wünschen«, so Rotter weiter. Ein Hindernis könnte ein querender Weg sein. »Wenn man erst absteigen muss, wird es uninteressant.« Mit der Planung ist ein Fachbüro beauftragt worden, das hatte auch die Naturschutzbehörde angeregt. Dabei wird auch geprüft, ob geschützte Pflanzen oder Tiere betroffen sind. Die Anregung für eine solche Strecke war aus den Reihen von Jugendlichen gekommen. Sie hatten bei einer sogenannten Jugend-Gerechtigkeitskonferenz Vorschläge für erarbeitet.

Hügelgräber und Rettungswege

Im Herbst vergangenen Jahres hatten die Stadtverordneten den Ansinnen zugestimmt. Danach soll der geplante Startpunkt der Radcross-Strecke am Campingplatz sein. Der Einstieg in die Strecke könnte 300 Meter oberhalb des Campingplatzes sein. Ein Mountainbike-Experte hat das Gelände für »ideal« erachtet. Es handelt sich um einen Abhang von etwa 450 Metern Länge, auf dem eine leichte und eine schwierige Strecke von bis zu 1,5 Kilometern Länge angelegt werden könen. Die Gestaltung soll »naturnah« sein. Der Start wäre nahe an alten Hügelgräbern, was vermutlich die Denkmalbehörde auf den Plan gerufen hat. Försterin Claudia Mävers hatte seinerzeit angemerkt, dass die dortige Rückegasse zum Abtransport von Baumstämmen benötigt wird. Die Radstrecke müsse also daneben liegen. Der Vorteil einer Strecke im Bereich Hardt sei, dass der Wald der Stadt gehört. Ein Vorteil seien auch die Waldwege, die quer zum Hang verlaufen. Sie sind als Rettungswege wichtig, wenn einmal ein Unfall passieren sollte. Die Strecke müsste aber so angelegt werden, dass die Mountainbiker vor den Wegen abbremsen, um Spaziergänger zu schützen.

Im Haushalt der Stadt sind für das Vorhaben 10 000 Euro eingeplant.

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