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Der Verlust der Heimat

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Im Homberger Schloss stellt Ingrid Strohkark Gemälde aus. Dazu kommen Skulpturen von Bettina Pfeifer. FOTO: B: PFEIFER © B: PFEIFER

Homberg (pm). Die Schlosspatrioten laden ein zur neuen Ausstellung im Homberger Schloss, die am kommenden Sonntag, 5. Juni, um 14 Uhr eröffnet wird. Der Eintritt ist wie immer frei.

Der Titel der neuen Ausstellung lautet »Ich lieg’ von mir weltenweit…« und beteiligt sind die beiden Künstlerinnen Bettina Pfeifer und Ingrid Strohkark. Die weiteren Öffnungszeiten der Ausstellung sind dann am 12.6., 19.6 und 26.6., jeweils zwischen 14 und 18 Uhr. Der Titel der Ausstellung ist dem Gedicht »Chaos« von Else Lasker-Schüler entnommen. In der zweiten Strophe heißt es dort: »Ich finde mich nicht wieder/In dieser Todverlassenheit/Mir ist: ich lieg’ von mir weltenweit/Zwischen grauer Nacht der Urangst…"

Bettina Pfeifer und Ingrid Strohkark greifen in ihren Arbeiten die Themen Flucht, Vertreibung, Exil und Fremdsein auf - Erfahrungen, die nicht nur einen Verlust vertrauter Orte und von Heimat mit sich bringen, sondern häufig auch eine mit starken Ängsten verbundene Verlorenheit des Selbst, einen Verlust an Selbstgewissheit und Selbstwirksamkeit - Erfahrungen, die letztlich in Selbstentfremdung münden können. In Bettina Pfeifers Skulpturen spiegelt sich unter anderem ihre Zeit in Äthiopien wider, wo sie mit dem Thema Binnenflucht konfrontiert war. Ihre Werke - oft in Schwarz-Weiß - öffnen den Raum für Schattierungen und Differenzierungen, also für die Grautöne, die so vielfältig sind wie das Leben.

Ingrid Strohkark behandelt die genannten Themen in ihrer Malerei. Die oft bewusst unscharf gehaltenen Landschaftsbilder, Porträts und Szenen weisen auf den Verlust an Perspektive, an Orientierung und an Klarheit hin.

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