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Den Linien Schwung und Tiefe verleihen

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Linolschnitt »Schwarzes Meer« Deckenbach. © Red

Homberg (pm). Am Sonntag, 18. September, findet in den Ausstellungsräumen des Homberger Schlosses bereits die fünfte Vernissage in diesem Jahr statt. Der Filmarchitekt und Künstler Börries Hahn zeigt Linolschnitte und Zeichnungen. Beginn ist um 14 Uhr im Schlossgarten mit Musik des Gitarristen Lutz Götzfried aus Marburg.

Die erste Einzelausstellung des Ober-Ofleideners Börries Hahn zeigt eine Auswahl seiner kunstvollen Linolschnitte, die, auch inspiriert von seiner unmittelbaren Umgebung, entstanden sind. Viele erinnern sich an eigene Erfahrungen mit Linolschnitt im Kunstunterricht der Schulzeit. Doch was Börries Hahn zeigt, hat wenig hiermit zu tun.

Filigrane Landschaftsbilder in schwarz-weiß, Pflanzenstudien bis hin zum Abstrakten und Collagenhaften eröffnen dem Zuschauer eine große Bandbreite. Die Verwandtschaft zum Holzschnitt, dem ältesten Hochdruckverfahren in der Kunst, ist unverkennbar. Linoleum lässt sich feiner verarbeiten und bietet dadurch viele Variationsmöglichkeiten. Die Liebe zum Linolschnitt hat der 1950 geborene Künstler erst vor wenigen Jahren entdeckt, seine gestalterische Laufbahn zeigte bis dahin eine große Bandbreite.

Nach seiner Ausbildung zum Repro-Fotograf studierte Börries Hahn zunächst Grafik-Design. Er war als Bühnenbildner an kleinen und großen Theatern tätig, bevor es ihn in die Welt des Films verschlug. Als Kostüm- und Szenenbildner war er für Kino- und Fernsehfilm-Produktionen bei großen Sendern beschäftigt. Von Brunetti Krimis in Venedig über Tatorte, Pro7 Movies und ZDF Fernsehspiele bis hin zum Kinofilm »Die Tür« mit Mads Mikkelsen hat Börries Hahn über 30 Jahre lang die deutsche TV Landschaft mitgeprägt. Auch die »Mutter aller Karnevalssendungen« Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht findet seit 30 Jahren bis heute in der ARD im von ihm gestalteten Bühnenbild statt.

So hat er sein Berufsleben damit verbracht, seine gestalterischen Fähigkeiten in Auftragsarbeiten einzubringen. In Ober-Ofleiden kann er seinen ureigenen Visionen nachgehen. Gezeichnet hat Hahn, der bei einem Musterschüler von Paul Klee das Zeichnen gelernt hat, schon immer. Skizzenblock und Bleistift hat er stets dabei: die Linie auf dem Papier bewegt sich seit 50 Jahren. Diese Linie in die Dreidimensionalität eines Druckverfahrens zu übersetzen, ihr Schwung und Tiefe zu verleihen, das fasziniert ihn.

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boerries_1_140922_4c_1 © Red

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