Baggern für die Unterführung

Homberg (jol). Mit großem Aufwand an Maschinen, Stahl und Beton wächst die Autobahn A 49. Dabei sind nun auch plangemäß zwei Kreisstraßen bei Homberg betroffen. Gesperrt sind die Strecken zwischen Maulbach und Wäldershausen sowie zwischen Homberg und Dannenrod (die Allgemeine berichtete). Bei Maulbach wird eine Autobahnbrücke errichtet und bei Dannenrod wird eine neue Streckenführung geschaffen, die durch das künftige Industriegebiet zur Landstraße Appenrod-Homberg geht.
An der gesperrten Straße bei Maulbach ist bereits eine größere Fläche am Rand des Tals »Meisenbach« freigeräumt, Bagger und Schlepper mit robusten Anhängern bestimmen das Bild. Bei Dannenrod wird die alte Kreisstraße entlang dem Segelflugplatz umgebaut. Aktuell sind es vor allem die »Ingenieurbauwerke«, also Brücken und Unterführungen, die in die Landschaft gesetzt werden. Erst wenn die teilweise gewaltigen Konstruktionen stehen, wird das Betonband der Fahrbahn durch die Landschafte gezogen.
Das beeinflusst den Straßenverkehr: Die Kreisstraße 54 zwischen Homberg, Abzweig an der Firma Egroh, und Dannenrod ist voraussichtlich bis 25. November gesperrt. Die Kreisstraße 56 zwischen Wäldershausen und Maulbach wird sogar eineinhalb Jahre bis 31. Dezember 2023 nicht befahrbar sein, die Umleitungen erfolgen in beiden Fällen über Appenrod.
Das Tal, das in Maulbach als »Meisenbach« bekannt ist, wird »autobahntauglich« umgestaltet. In Richtung Ohmtaldreieck steigt das Gelände stark an, dort wird eine bis zu neun Meter dicke Erdschicht abgegraben. Am tiefsten Punkt des Tals wird der Severinusgraben mit einer Brücke überspannt, die eine Höhe von zehn Metern aufweisen soll. Aufwendig ist der Umbau der Kreisstraße am hinteren Ende des Tälchens, der nun begonnen wurde.
Verkehrsführung komplett anders
Errichtet wird eine Unterführung unter der Autobahn, die eine Höhe von 4,90 Metern aufweist. Eine solche Unterführung ist ein gewaltiges Bauwerk. Die Breite zwischen den Geländern wird mit 31 Metern angegeben. Das Meisenbach-Tal wird nachher nicht mehr wiederzuerkennen sein. Denn das Tal wird mit einem Damm von zehn bis elf Metern Erde aufgefüllt. Dadurch wird das Gefälle der Autobahn auf 2,2 Prozent von der einen Seite und 3,3 Prozent auf der Seite in Richtung Ohmtaldreieck gemindert. Etwas komplizierter ist die Lage bei Appenrod. Denn dort wird die Verkehrsführung komplett umgestellt. Die bislang zwei Strecken von Homberg nach Dannenrod und Appenrod nach Dannenrod werden stark verändert.
Die Landesstraße 3343 von Appenrod nach Dannenrod wird zum Wirtschaftsweg mit etwa fünf Metern Breite zurückgebaut und zur Gemeindestraße umgewidmet. Auf der Strecke nach Dannenrod schwenkt der Weg vor der A 49 rechts ab und wird über eine Brücke in Richtung Neu-Ulrichstein geführt. Die Brücke soll so bemessen sein, dass Ackerschlepper aneinander vorbeikommen.
Die reguläre Straßenverbindung von Homberg und Appenrod nach Dannenrod wird künftig durch das neue Industriegebiet »Roter Berg« führen. Die bisherige Kreisstraße am Segelflugplatz wird zur Landesstraße 3343 und künftig von der Anschlussstelle »Homberg-Nord« nach Dannenrod führen.
Die bisherige Straße von der Kernstadt nach Dannenrod wird unterbrochen. Der Abschnitt zwischen Egroh/Straßenmeisterei bis kurz vor dem Segelflugplatz entfällt. Wer von der Kernstadt nach Dannenrod fährt, muss bis zum Kreisel an der A 49-Anschlussstelle fahren, dann verläuft die Strecke durch das Gewerbegebiet und in einem Schlenker nach Dannenrod.
