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Autobahngegner protestieren bei A 49-Feier

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Homberg (pm). Das »Netzwerk Danni lebt!« der Gegner des Autobahnbaus für die A 49 ruft zum Protest gegen die Verkehrsfreigabe des Autobahnabschnitts bei Treysa auf. Am Donnerstag, 30. Juni, soll ab 13.30 Uhr das Autobahnstück nach Neuental freigegeben werden. Darauf weist die BI gegen die A 49 in Homberg hin. Vertreter des »Netzwerks Danni lebt« und der Aktionsgemeinschaft Schutz des Ohmtals haben bei der Autobahn GmbH des Bundes angefragt, kritische Wortbeiträge bei der Feier abgeben zu können.

Zeitgleich wollen Autobahnkritiker vor Ort gegen die natur- und klimazerstörerische Verkehrspolitik protestieren.

Die Klimakatastrophe beschleunigt sich rasant, so die Kritiker: Weltweit verheerende Brände, Gletscher und Poleismassen schmelzen, der Meeresspiegel steigt, Böden vertrocknen, Wälder sterben, die Ernteerträge sinken und verheerende Wetterereignisse werden auch Mitteleuropa heimsuchen. Unter diesen Bedingungen sind weder der Weiterbau der A49 im Mittelhessen noch andere Straßen-Großbauprojekte zu verantworten. Denn jeder zusätzliche Straßenbau-Kilometer verursacht allein durch Energie- und Materialeinsatz einen gigantischen C02-Mehrausstoß. Hinzu kommt der prognostizierte Mehrverkehr. Zudem vermindert die Bodenversiegelung die C02- Bodenspeicherung, die als Kohlenstoffsenke zur Stabilisierung des Klimas dringend erforderlich ist.

Der Weiterbau der A49 gilt ihnen als umweltpolitische Katastrophe: Die Autobahnabschnitte bis Gemünden sind durch Rodung von 89 Hektar hochwertiger Wälder, Zerstörungen im EU-Flora-Fauna-Habitats »Herrenwald«, den Bau entlang eines gefährlichen Rüstungs-Altlastengeländes bei Stadtallendorf und die Gefährdung eines Trinkwasserschutzgebiets für 500 000 Menschen ein gravierender Fall von Umweltschädigung.

Im Bereich »Herrenwald« wurden die Arbeiten eingestellt, weil dort hochtoxisches Hexyl aus der Sprengstofffabrikation des 2. Weltkrieges gefunden wurde. Kritisch sehen die A 49-Gegner die Sprengungen bei Homberg (siehe auch auf Seite 19).

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