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Ausschuss für Gewerbegebiet

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Von: Joachim Legatis

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Der Bauausschuss und viele Gäste nehmen das Gelände der geplanten Erweiterung von Firma Rieß in Augenschein. © Joachim Legatis

Homberg-Maulbach (jol). Bis fast auf den letzten Platz besetzt war das Gemeinschaftshaus Maulbach bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Es ging um einen Streitpunkt der Kommunalpolitik, die geplante Erweiterung der Landmaschinenfirma Rieß. Das Unternehmen mit rund 40 Beschäftigten will eine neue Werkstatthalle an der Straße »In den Gernwiesen« errichten, ein Vorhaben, das Nachbarn kritisch sehen.

In der Sitzung entschied der Bauausschuss unter Leitung von Bernd Reiß (CDU) mit vier Ja-Stimmen bei Enthaltung der Grünen, die Pläne offenzulegen. Dabei geht es um eine Änderung des Flächennutzungsplans und den Bebauungsplan. Den endgültigen Beschluss fasst die Stadtverordnetenversammlung. Offenlage bedeutet, dass die Pläne im Rathaus ausgelegt werden und Anwohner Stellungnahmen abgeben können. Erst danach entscheidet das Stadtparlament, ob der Bebauungsplan gültig wird.

Mit 30 Besucherinnen und Besuchern, davon gut die Hälfte Beschäftigte des Unternehmens, haben die Ausschussmitglieder einen Ortstermin auf der Wiese gemacht, der für den dem Neubau vorgesehen ist. Dort will das Unternehmen eine Halle von 40 Metern Länge und 20 Metern Breite errichten. Ein Kritikpunkt der Nachbarn ist die geplante Höhe von elf Metern. Die ergibt sich aus der Nutzung. So sollen laut Inhaber Andreas Rieß Mähdrescher repariert werden, die bis zu vier Meter hoch sind. »Wir brauchen zwei Meter Luft zum Herausheben und weitere zwei Meter für den Haken des Krans«, erläutert Rieß. Deshalb müsse das Satteldach elf Meter hoch werden.

Das Gelände fällt 1,30 Meter ab, wie Stadtplaner Holger Fischer vor Ort erläuterte. Es soll aufgeschütttet werden, damit die Fahrzeuge auf dem Gelände rangieren können. Fischer ging auf mehrere Stellungnahmen von Anwohnern genauer ein. So monieren Nachbarn einer Keramikwerkstatt, dass ein Gewerbegebiet direkt an die Wohnbebauung anschließt. Laut Fischer ist das unproblematisch, weil die Ortslage mit landwirtschaftlichen Betrieben, Werkstätten und Wohnhäusern als Mischgebiet eingestuft wird.

Rieß betonte, dass die Fahrzeuge der Firma und die zu repariernden Schlepper und Mähdrescher aus dem Ortskern über die Straße »In den Gernwiesen« fahren. Eine Benutzung der Obergasse wird nicht erfolgen. Ein besonderes Problem stellt die Entwässerung des Grundstücks dar, auf die ein Nachbar-Landwirt hinwies.

Denn beim Starkregen 2018 hat auch dieser Bereich unter Wasser gestanden, der Abfluss konnte die Fluten nicht bewältigen. Auf dem Gelände ist ein Regenrückhaltebecken geplant. Nun erläuterte Fischer, dass noch berechnet wird, wieviel Wasser das Beecken aufnehmen soll.

Norbert Reinhardt (CDU) und Anlieger sehen das Abwasserrohr unterhalb des geplanten Neubaus als »Engstelle« an. Vorschlag Fischers: Beim Ausbau der Zufahrtsstraße eine Leitung mit größerem Querschnitt verlegen.

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