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Aus den Dörfern auf die Documenta

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Die Gruppe Kompost lädt zu Repair-Cafe und Konzert am 27. August in Dannenrod ein. Die Gruppe radelt durch Teile von Hessen und nach Kassel. © Red

Homberg-Dannenrod (pm). Für zehn Tage radelt das //Kompost-Ensemble durch Nordhessen. Mit verschiedenen Veranstaltungen will die 20-köpfige Gruppe auf die Rolle ländlicher Regionen für eine sozial-ökologische Transformation aufmerksam machen.

Anstatt Lösungen für große Herausforderungen wie die Klimakrise, Corona-Pandemie oder Wirtschaftskrise in städtischen Kreisen zu diskutieren, will das Ensemble nach eigenen Worten auf die gelebten Bewältigungsstrategien in Hessen aufmerksam machen.

Reparier-Cafe und Konzert

»Da, wo Menschen zusammenkommen und Veränderung im Kleinen anstoßen, werden utopische Vorstellungen real«, findet Alina Gombert. Alina ist in einem kleinen Dorf in Nordhessen aufgewachsen und zog nach dem Abitur in die Stadt zum Studieren. Heute zieht es die 28-Jährige aufs Land, dort wo der weite Blick und der Geruch nach frischem Regen lockt. So geht es Vielen aus der 20-köpfigen Gruppe.

Mit ihrem Projekt »Biking Commonauts travel the Rhizome« wollen sie nun städtische und ländliche Perspektiven verbinden und in einen Dialog bringen.

Das Ensemble wird auf dem Fahrrad, mit Zelt und Schlafsack im Gepäck, quer durch Nord- und Mittelhessen radeln. Entlang ihrer Route von Marburg bis nach Kassel lädt die Gruppe unter anderem in Dannenrod (27.8.) und Willingshausen (28.8.) gemeinsam mit Vereinen zu öffentlichen Veranstaltungen ein.

Das //Kompost-Ensemble will Herausforderungen und Möglichkeiten des ländlichen Raums sichtbar machen. »Mit unserer Radtour verbinden wir gemeinschaftsgetragene Initiativen, die es schon gibt«, erklärt Alina die Motivation der Gruppe.

Auf der Radtour stünden die alltäglichen Tätigkeiten, die regionalen Verknüpfungen und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen im Fokus. Dazu lädt das Ensemble mit lokalen Vereinen alle Bürger und Bürgerinnen zu Veranstaltungen ein.

Bei Repair-Cafés, Konzerten, Koch-Aktionen und geführten Dorfrundgängen wollen die 20 Radler und Radlerinnen einen Raum für Begegnungen auf Augenhöhe und Austausch schaffen. Das Ensemble ist auch bei einer jüdischen Gemeinde und einem kurdischen Café zu Gast. »Wir freuen uns besonders auf gemeinsame Momente mit den Menschen, denen wir begegnen, und sind gespannt auf ihre Geschichten«, berichtet Alina.

Im Anschluss an die etwa 200 Kilometer lange Tour trägt die Gruppe die erlebten Begegnungen dann nach Kassel auf die documenta_15. »Wir wollen unsere Stimmen nach Kassel mitbringen und den urbanen Diskurs mit ländlichen Visionen füllen«, erklärt Alina ein weiteres Ziel des Projekts. Am 3. September sollen die Erlebnisse im Kassler »ruruHaus« gemeinsam erzählt und diskutiert werden.

Kaffeekränzchen mit Austausch

Bei einem Kaffeekränzchen sind die Menschen der besuchten Dörfer und alle anderen Interessierten eingeladen, sich in entspannter Atmosphäre kennenzulernen und über die gemeinsamen Erfahrungen auszutauschen. Alina begründet das so: »Kaffeekränzchen werden häufig gemeinschaftlich organisiert - die Kaffeetafel ist offen für alle und bietet eine schöne Atmosphäre für ein Schwätzchen.« Beim Kaffeekränzchen in Kassel laufen dann alle Fäden zusammen.

Zu folgenden öffentlichen Veranstaltungen in Nordhessen lädt das Ensemble ein: in Homberg-Dannenrod am Samstag, 27. August, Fahrrad Repair-Café (10 Uhr), Dorfspaziergang (15 Uhr), Konzert der Gigi Saggi Dance Band (20 Uhr) im Gäst_innenhaus Jakob in der Buchhainer Straße 8.

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