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»Aktionismus«

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Von: red Redaktion

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Homberg (pm). Die Fraktion »Bürgerforum« reagiert auf die kürzlich veröffentlichte Pressemitteilung des Magistrats der Stadt Homberg zu den geplanten »Energiesparmaßnahmen«. Die aufgezählten Maßnahmen seien »blinder Aktionismus« und sollen populistisch aufbereitet die Fehlentscheidung der frühzeitigen Schwimmbadschließung kaschieren.

Ein Großteil sei schlicht selbstverständlich und werde von umsichtigen Bürgern seit Jahren praktiziert. Was beispielsweise an der Begrenzung der Raumtemperatur »neu« sein soll, erschließe sich dem »Bürgerforum« nicht. »Behördenthermostate gibt es seit vielen Jahren - dass solche in Homberg bisher offenbar nicht zum Einsatz gekommen sind, um eine konstante Raumtemperatur sicherzustellen, lässt uns nur mit dem Kopf schütteln.«

Faktenbasierte Grundlage vermisst

Ein weiterer Teil der Maßnahmen sei ungeeignet, das erstrebte Ziel zu erreichen. Es sei beispielsweise seit langem bekannt, dass eine konstante Raumtemperatur weitaus weniger Energie verbrauche, als wenn ein Raum wegen drastischer Absenkung der Temperatur auskühlt und dann wieder »aufgeheizt« werden müsse.

Gemeinsam sei allen vom Magistrat vorgeschlagenen Maßnahmen, dass ihnen eine daten- und faktenbasierte Grundlage fehle. Wo konkret werde welche und wie viel Energie verbraucht, fragt die Fraktion.

Sie erwartet von einem aktiv geführten Magistrat ein durchdachtes und mit konkreten Daten und Zahlen belegtes Gesamtkonzept zum Thema »Energie«. Ein solches könne nicht nur eine Aufzählung von teilweise fragwürdigen Einzelmaßnahmen zum Energiesparen sein, sondern müsse die präzise Analyse von Energieverbräuchen, sinnvolle Energiesparmaßnahmen, ausgerichtet auf das jeweilige Objekt, die Möglichkeit der Umstellung auf andere Energieträger, die Nutzung von Synergieeffekten bis hin zu einer konsequenten Eigenenergieerzeugung sein. Intelligente und auf die Gemeinde abgestimmte »Kleinenergiequellen« - wie beispielsweise Wasserkraft, Kleinwindkraftanlagen, Beteiligungen an Windenergieanlagen, Fotovoltaikanlagen auf Dächern und geeigneten Gemeindegrundstücken müssten geprüft und - wenn möglich - erschlossen werden.

Homberg habe bislang eine einzige öffentliche Stromtankstelle und zwei städtische Gebäude mit Fotovoltaikanlagen - fördere aber mit hohem Energieaufwand und hohen Kosten das Abpumpen von Trinkwasser zur Bewässerung der derzeitigen Staubpiste anlässlich des Autobahnbaus. Und nun solle das Abschalten von »Brünnlein« und das Ausschalten von »Lichtlein« ein signifikanter Beitrag des Homberger Magistrats zur Energiewende sein.

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