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Exkursion zum Holstein-Betrieb Narz

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Von: Dieter Graulich

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Der Kälberstall wurde 2019 mit einem Schiebedach versehen. FOTO AU © Dieter Graulich

Herbstein (au). Das Thema »Erfolgreiche Kälber- und Färsenaufzucht« stand jetzt im Mittelpunkt einer Veranstaltung des Bioland Beratungsdienstes in Herbstein. Referent Sören Binder ging in seinem Vortrag im Gasthaus Pokoj dabei auf die artgerechte Haltung den verantwortungsbewussten Umgang mit den Tieren ein: »Wir tragen die Verantwortung für unsere Nutztiere mit ihren Instinkten, Empfindungen und Bedürfnissen«, betonte er.

Dahinter stehe das Ziel, die Fütterung am Wesen des Weidetieres zu orientieren, die Tiere gesund und unversehrt zu erhalten, den Weidegang zu ermöglichen und den Tieren in ihren Bewegungs- und sozialen Bedürfnissen gerecht zu werden. Beginnend mit den Vorschriften zur Kälberhaltung und den Anforderungen des Kalbes an seine Umwelt und des Landwirts an das Haltungssystem, zeigte er verschiedene Haltungsformen wie die Einzelhaltung in Iglus, den Offenfrontstall, den Holsteiner Kälberstall, die Gruppenhaltung in Altgebäuden und in einer Zwei-Flächen-Bucht auf. Kälberweide und Weideparasiten, Färsenaufzucht und Bio-Rinderhaltung sowie Tränke und Fütterung waren weitere Themen.

Nach einer regen Diskussion ging es zu einer Exkursion zum Holstein-Betrieb Berthold, Martina und Florian Narz. Der außenliegende Betrieb wird seit 2008 komplett biobewirtschaftet und gehört dem Bioland-Verband an. 130 Milchkühe, 150 Kälber/Rinder und zwei Zuchtbullen werden auf dem 175 Hektar Betrieb, davon 138 Hektar Grünland und 37 Hektar Ackerland, gehalten. In dem 2013 gebauten Milchviehstall wird in einem sogenannten Doppelneuner-Fischgrätenmelkstall gemolken. Neu gebaut wurde im Jahre 2019 der Kälberstall mit Auslauf, er wurde mit einem Schiebedach versehen. Die 2018 gebauten zwei Fahrsilokammern haben jeweils 1400 Kubikmeter Volumen und im Rundballenlager können rund 850 Ballen untergebracht werden. Nach der Betriebsbesichtigung schloss sich eine rege Diskussionsrunde an, bei der das Schiebedach für den Kälberstall im Mittelpunkt stand.

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