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Große Sprünge machen

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Von: Kerstin Schneider

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ks_3-B_102525_4c © Red

Ski fahren wird mehr und mehr eine unsichere Sache. Insofern würden sich die Vogelsberger Ski- und Sportfreunde breiter aufstellen, wenn sie eine neue Idee umsetzen. Sie planen einen sogenannten Bike-Park. Der soll insbesondere junge Leute anziehen - aber nicht nur. Ein Erlebnis für die ganze Familie soll es werden.

Nahe Gesamtschule und Hallenbad haben die Ski- und Sportfreunde einen idealen Standort für ihr Vorhaben ausgemacht. Oliver Geißler und Jürgen Zebisch vom Vorstand stellten die Pläne dieser Tage Mitgliedern des Jugend-, Sport- und Kulturausschusses der Gemeindevertretung vor. Die Idee gebe es schon länger, so die beiden, nun sehe man gute Chancen für eine Umsetzung, denn man könne sehr wahrscheinlich das betreffende Grundstück vom Kreis pachten. Eine mündliche Zusage gebe es bereits. Nun warte man auf den Pachtvertrag. Wegen des natürlichen Gefälles biete sich das Gelände gut an.

Was ist geplant? Der sogenannte Bike-Park mit seinen »Pumptracks«, »Flowlines« oder »Dirtjumps« solle eine naturnahe Fläche bieten, um sich mit dem Mountainbike auszutoben. Auch ein Sprunghügel mit rund drei bis fünf Metern Höhe soll entstehen.

Damit möchte man jungen Leuten eine Attraktion anbieten, so Geißler und Zebisch. In Sachen Jugendarbeit sind die Ski- und Sportfreunde schon länger unter anderem in einer Kooperation mit der Gesamtschule Mücke aktiv.

So gibt es mit Unterstützung des Vereins eine Ski-AG an der Schule, ferner zwei Mountainbike-AGs. In der Ski-AG unterrichte man unter anderem alles rund um Schneesport und Ausrüstung, kürzlich führte ein Ausflug 37 Schüler ins Zillertal. Für die Mountainbike-AG hat die Schule zwölf neue Räder zur Verfügung, »aber keine Strecke«. Wenn man eine solche ausweist, dann könne man auch »wildes Fahren« besser kanalisieren. Denn es führt erfahrungsgemäß zu Problemen mit Landwirten, Förstern oder Spaziergängern, wenn Mountainbike-Fahrer einfach durch Wälder und Felder »brettern«.

»Es ist ein sehr ambioniertes Projekt«, so Geißler und Zebisch. Dennoch glaube man, damit einen großen Beitrag zur Familienfreundlichkeit, für den Tourismus und den Bekanntheitsgrad der Gemeinde zu leisten. »Mountainbiking ist einer der am schnellsten gewachsenen Sportarten der vergangenen 20 Jahre.«

Man werde ein naturnahes Bauen garantieren, »da wird nichts geteert oder betoniert«. Interessant werde die Strecke für Anfänger wie für Profis. Zudem sei als Umrandung eine Blühwiese angedacht, dafür möchte man mit der Imker-AG der Gesamtschule und dem Klimafairein zusammenarbeiten. Unterhaltung und Pflege des Geländes werde der Verein übernehmen. Von Oktober bis März werde der Park geschlossen bleiben, um Schäden und Gefahren abzuwenden. Um eine Einzäunung werde man aber wohl nicht herumkommen. An Kosten für den Bau des Bike-Parks setzt man zwischen 50 000 und 60 000 Euro an, hofft allerdings auf eine gute Förderung aus dem EU-LEADER-Programm. Man werde auch die heimischen Firmen in Sachen Sponsoring ansprechen. »Hier gibt es schon Gespräche.« Möglicherweise könne man Bauherren die Möglichkeit geben, Erdaushub dorthin zu bringen, um beiden Seiten Geld zu sparen. Zudem könnten junge Leute bei der Einrichtung des Parks helfen. Es ist gar nicht so einfach, junge Menschen heutzutage für das Vereinsleben zu begeistern, so die Vertreter der Ski- und Sportfreunde. Insofern könne das Projekt hier von großer Bedeutung sein.

In diesem Jahr werde es aber wohl nichts mehr, da ist man realistisch. Man will sich vom Verein aus erst einmal auch bereits bestehende Bike-Parks anschauen.

Die Ausschussmitglieder sprachen sich übereinstimmend für das Vorhaben aus, gerade der Standort sei ideal. Der Bike-Park könne ein schöner Werbeträger für die Gemeinde werden, so Bürgermeister Andreas Sommer.

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Große Sprünge kann man ab kommendem Jahr in Mücke machen, wenn die Pläne der Ski- und Sportfreunde für einen Bike-Park Wirklichkeit werden. Er soll nahe der Gesamtschule entstehen (unten). © Kerstin Schneider

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