Protest gegen Schlaglöcher

Gemünden (gkm). Auf die tiefen Löcher in der Zuwegung zum Bahnhalt in Ehringshausen hat nun der Gemündener Seniorenbeirat aufmerksam gemacht. Ausgerüstet mit einem Schubkarren voll Split und einer Schaufel machte sich eine Gruppe von Bürgerinnen mit einigen Seniorenbeiratsmitgliedern selbst daran, die Schlaglöcher zu verfüllen.
»Das ist selbstverständlich nur symbolisch gemeint, um auf den wenig attraktiven, ja sogar teilweise gefährlichen Zustand hinzuweisen,« so Renate Müller, die Vorsitzende des Seniorenbeirats. Die Gruppe spreche zwar zunächst im Sinn der älteren Menschen, sei aber überzeugt, dass die Hinweise auf den Verbesserungsbedarf für Bahnfahrer jeden Alters und vor allem auch solche mit einem Handicap von Bedeutung seien.
Wer für die Anfahrt zum Bahnhof das Auto nutzt und es dort parken will, muss in Kauf nehmen, dass sein Gefährt durch die zahlreichen nd teilweise sehr tiefen Schlaglöcher in der geschotterten Zufahrt erheblichen Schaden nimmt. Mittlerweile seien auch die Hecken am Rand des Parkplatzes so stark gewachsen, dass der Parkraum stark eingeschränkt sei. Außerdem sei der Weg schlecht beleuchtet, so dass auch für Fußgänger und Radfahrer nicht die Verkehrssicherheit vorhanden sei.
»Dieser Zustand ist unhaltbar, zumal durch das Neun-Euro-Ticket der Betrieb am Ehringshäuser Bahnhof deutlich zugenommen hatte,« meinte Eva Wolf. Sie ist außer im Seniorenbeirat auch im Gemeindevorstand aktiv ist. Günstige Tickets allein reichten nach ihrer Ansicht nicht aus, um mehr Menschen einen Anreiz zum Bahnfahren zu bieten. Wichtig seien auch attraktive Fahrpläne und funktionsfähige Haltepunkte.
Im Zusammenhang mit den Parkplätzen sei in Ehringshausen auch die fehlende Information zu den vorhandenen Abstellmöglichkeiten anzumerken. Auf beiden Seiten des Bahnhofs fehlten die entsprechenden Hinweisschilder.
In Ehringshausen komme noch hinzu, dass immer mehr Menschen den Premium-Wanderweg »Heinzemann-Tour« entdeckten. »Die kommen immer öfter auch mit dem Zug, finden aber am Bahnhof keinerlei Wegweiser zum Einstieg in die Tour am Dorfzentrum,« berichtet Erwin Eckstein, der gegenüber des Bahnhalts wohnt.
Ein Hintergrund der Aktion war, dass Bürgermeister Daniel Müller (BGG) in der letzten Sitzung der Gemeindevertretung berichtet hat, dass der Verkehrsverbund RMV und die Deutsche Bahn prüften, wie die Zuwegung zum Ehringshäuser Bahnhof verbessert werden kann. Deshalb will man so der Forderung nach Verbesserungen Nachdruck verleihen. Dabei geht es den Engagierten nicht nur um die Schlaglöcher, sondern um den Zustand des Bahnhalts insgesamt. Angemerkt wurden ehlende Barrierefreiheit, nicht vorhandene, sichere Fahrradabstellplätze und die schlechte Beleuchtung. Wie ein annehmbarer Bahnhalt gestaltet werden kann, so der Hinweis der Gruppe, könne gleich beim nächsten Stopp Richtung Alsfeld gesehen werden. In Zell-Romrod gibt es sogar abschließbare Fahrradboxen.