»Klar Schiff« für kölschen Umzug

Gemünden (jol). »Jungfrau« Jessika Mohr ist ebenso dabei wie »Prinz« Ingo Schmid und ein halbes Dutzend weitere Aktive, wenn es daran geht, das Narrenschiff des SV Ehringshausen für den Umzug flott zu machen. Geschrubbt und gewienert wurde am Samstag, groß gefeiert wird am heutigen Dienstag.
Um 14.31 Uhr wollen die Karnevalisten die Lokomotive des Zugmarschalls auf den Kurs durch das langgestreckte Dorf setzen, gefolgt von hunderten Fans des Karnevals. »Wir rechnen mit 20 bis 25 Startnummern«, freut sich Jessika Mohr. Mit dabei sind die Musiker des Antrifttaler Musikvereins, für zusätzlichen Sound wird von den Wagen herab gesorgt.
Vorfreude auf die Aftershow-Party
Nach zwei Jahren Zwangspause geht es wieder auf die Hauptstraße bis hinauf zur Hofackerstraße. Dort wendet man und die etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Umgebung ziehen kamellewerfend wieder zurück zum Sportheim am Gemeinschaftshaus. Dort wird zünftig gefeiert - in kölscher Manier, wie Sebastian Hausmann bekräftigt.
Er ist DJ bei der Aftershow-Party und garantiert: »Wir leben den kölschen Karneval.« Da werden die Klassiker von den Höhnern und anderen Bands der Narrenhochburg am Rhein aufgelegt.
Diese Ausrichtung am original Kölner Karneval, nicht zu verwechseln mit der Mainzer Fassenacht, ist ein Markenzeichen der Ehringshäuser, wie sie am Rand der Reinigungsaktion betonen. So feiert man mit dem Dreigestirn, dem neben Jungfrau und Prinz traditionell noch der »Bauer« angehört. Mit dabei ist das Kinder-Dreigestirn, hinzu kommen noch die Pagen für den entsprechenden Hofstaat.
Der Umzug durch den Gemündener Ortsteil ist ein Highlight für die Aktiven, »da freuen wir uns echt drauf«, sagt Mohr. Es sei immer wieder schön, mit Freunden und Bekannten der Gastvereine zusammenzukommen.
Karneval wird in Ehringshausen seit rund 30 Jahren gefeiert. Damals sind Zugezogene aus dem Kölner Raum mit einem Wagen und Trommel durch das Dorf gefahren, wie Hausmann sagt. »Am Anfang waren alle erstaunt, was die da machen.« Es war eine Zeit, in der noch nicht - wie heute - viele Faschingsparties in der Umgebung gefeiert wurden.
Viel Spaß mit kölschen Liedern
Das hat sich inzwischen geändert, und auch in Ehringshausen sind die Strukturen gewachsen. Anfang der 1990er Jahre hat der Sportverein die Initiative fortgeführt. Da stieß der Umzug auf viel Zuspruch, »da kamen echte Massen an Leuten«, so Hausmann. Im Jahre 2000 gründete man die Ehrengarde, eine Karnevalsabteilung wurde auf die Beine gestellt.
Was sich nicht geändert hat, ist die Ausrichtung auf die Kölner Art zu feiern, wie Hausmann betont. »Bei uns gibt es keine Mallorca-Party, wir feiern mit vielen Stimmungs-Songs in kölscher Mundart.«
