Kita-Kosten? Auf jeden Fall höher

Gemünden (gkm). Die endgültige Kostenentwicklung für den Um- und Neubau der Kindertagesstätte (Kita) Siebenstein in Nieder-Gemünden ist noch nicht absehbar. Darüber informierte jetzt Bürgermeister Daniel Müller (BGG - Bürgergemeinschaft Gemünden) in einer schwach besuchten Bürgerversammlung.
Nur etwa 25 Interessierte hatten sich in der Mehrzweckhalle in Nieder-Gemünden eingefunden, um sich über den Stand der wichtigsten Projekte zu informieren, die derzeit die kommunale Politik und Planung bestimmen. Bürgermeister Müller, der nach seinem Amtsantritt Mitte des Jahres seine erste Bürgerversammlung bestritt, erläuterte eine Reihe von Planungen bzw. Maßnahmen, die bereits in der Umsetzung sind.
Zum Kita-Umbau konnte Müller berichten, »dass die Rohbauarbeiten in vollem Gang sind« und das Außengelände bereits umgestaltet wurde. Die Kita werde den neuesten Anforderungen an eine Kinderbetreuungseinrichtung gerecht, sowohl hinsichtlich der pädagogischen Ansprüche für alle Altersklassen als auch der Gestaltung und Ausstattung der Räumlichkeiten.
Vor kurzem sei der Auftrag für die Holz- und Zimmerarbeiten vergeben worden. Dass dabei eine in Gemünden beheimatete Zimmerei zum Zug gekommen ist, hob Müller erfreut hervor. Auf Nachfrage von Ex-Gemeindevertreter Walter Momberger (BGG) ging er auch auf die Kostenentwicklung zum Kita-Umbau ein. Es gebe »eine gewisse Preissteigerung« gegenüber den eingeplanten Beträgen, doch seien genaue Aussagen erst möglich, wenn alle Gewerke abgeschlossen seien.
Der zur Kosteneinsparung vorgebrachten Idee, im Personalbereich weniger qualifiziertes Personal einzustellen, erteilte der Bürgermeister eine deutliche Absage: »Wir müssen und werden die Anforderungen erfüllen. Erst wenn der Stellenschlüssel erfüllt ist, können wir zusätzliche Kräfte einstellen«, so Müller.
Hinsichtlich der laufenden Flurbereinigungsverfahren erläuterte der Bürgermeister, dass für Nieder-Gemünden Anfang dieses Jahres der Beschluss zur Einleitung des Verfahrens gefasst worden sei. Im Ortsteil Ehringshausen laufe es bereits länger. Hier habe die Wertermittlung zu den Böden bereits stattgefunden. »Die Ergebnisse werden derzeit aufbereitet«, berichtete Müller. Außerdem werde der Wege- und Gewässerplan mit landwirtschaftlichem Begleitplan momentan erstellt.
Konnte der Bürgermeister zur Vorlage von Ergebnissen in diesem Zusammenhang auf Nachfrage keine genauen Zeitpunkte nennen, so ließen sich diese konkreter zu einem weiteren wichtigen Projekt nennen: dem Abschluss des Glasfaserausbaus in den Gemündener Ortsteilen.
Glasfaser: Arbeiten Tiefbau fast fertig
Die Tiefbauarbeiten seien zu 95 Prozent abgeschlossen. Momentan würden 200 Tonnen Asphalt täglich verfüllt, um die in den Straßen und Wegen zunächst provisorisch verschlossenen Gräben für die Glasfaserkabel wieder in einen dauerhaft funktionsfähigen Zustand zu versetzen. »Bestenfalls«, das heißt: abhängig von der Wetterlage, sollen diese Arbeiten am Jahresende beendet sein. Erste Anschlüsse sollen noch vor Weihnachten in Betrieb genommen werden. »Das Ende der Baumaßnahmen ist absehbar. Wir werden eine der ersten Kommunen im Vogelsbergkreis sein, die ein flächendeckendes Glasfasernetz hat«, fasste Müller den Stand der Dinge zusammen.
Ohne die Situation dramatisieren zu wollen, ging der Bürgermeister auf die Vorbereitungen für den Fall eines Stromausfalls (»Blackout«) ein. Er berichtete, dass der Gemeindevorstand ein Notstromaggregat angeschafft habe, mit dem der Betrieb der Pumpen für die Wasserversorgung in einem solchen Notfall gewährleistet wird. Darüber hinaus sei die Einsatzplanung für die Feuerwehr und die Verwaltung erstellt worden, ein Konzept für die Herrichtung eines Not-Wärme-Raums in der Mehrzweckhalle und die Besetzung der Feuerwehrgerätehäuser, um sie als Anlaufstelle zu nutzen, wenn Kommunikationsmittel ausfallen, die Strom benötigen.
Notstromaggregat angeschafft
Schließlich erläuterte der Bürgermeister, welche Möglichkeiten der Gemeindevorstand nutzen will, um bei öffentlichen Einrichtungen Energie zu sparen. Für die Gemeinschaftshäuser wird geprüft, wie Veranstaltungen und Vereinstermine zeitlich zusammengelegt werden können, sodass die Heizung effizient erfolgen kann. Die Mehrzweckhalle bleibt über den Winter ganz geschlossen. Die Weihnachtsbeleuchtung wird zeitlich begrenzt und die Straßenbeleuchtung gedimmt.