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Bürger feiern ihre Gemeinde

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Gemünden (gekm). Gemünden feierte am Wochenende das 50-jährige Bestehen der Großgemeinde. Mit einer Sternwanderung aus den sieben Ortsteilen zur Mehrzweckhalle in Nieder-Gemünden starteten die Festveranstaltungen. Später erfolgte eine besondere Sitzung der Gemeindevertretung, die ausschließlich der Würdigung des Engagements zahlreicher Bürgerinnen und Bürger für die örtliche Gemeinschaft in den letzten Jahrzehnten diente.

Am Abend rundete eine Party mit musikalischer Begleitung durch die Schlitzer Band »Tonebridge« die gelungene Jubiläumsfeier ab.

1972 wurden die sieben Dörfer Burg- und Nieder-Gemünden, Ehringshausen, Hainbach, Elpenrod, Otterbach und Rülfenrod zu Ortsteilen. Der Zusammenschluss, veranlasst durch die hessische Landesregierung, damals von einer sozialliberalen Koalition mit Albert Osswald als Ministerpräsident (SPD) gebildet, bekam den Namen Gemünden (Felda). Auf die Gemeindereform und die kommunalpolitische Entwicklung seitdem ging Gastredner Hans-Jürgen Schäfer (CDU) als Vertreter des Kreisausschusses ein. Er hob den besonderen Charme des Zusammenspiels von »Individualität« und örtlichem »Zusammengehörigkeitsgefühlt« hervor, das insbesondere das Leben in dörflichen Gemeinden auszeichne.

Bereits um 13 Uhr waren die Sternwanderer in ihrem jeweiligen Ortsteil gestartet. Um das Zusammenwachsen der sieben Ortsteile zu Gemünden symbolisch zu gestalten, hatte das Organisationskomitee einen Wettbewerb ausgelobt: Die größte Gruppe, einmal als absolute Zahl und einmal als prozentualer Anteil an der Gesamteinwohnerzahl, wurde mit einem Pokal ausgezeichnet. In dieser Kategorie trugen die Rülfenröder den Sieg davon. Auf Platz zwei landete Hainbach, gefolgt von Otterbach. Mit einer Teilnehmerzahl von 34 kamen die meisten Wanderer aus Nieder-Gemünden.

Da die Wege je nach Ortslage unterschiedlich lang gewesen wären, wenn der jeweils kürzeste genommen wurde, hatte man als Vorgabe bestimmte Routen von jeweils etwa sechs Kilometer Länge vorgeschrieben.

Nach dem Sternmarsch hatten die Teilnehmenden reichlich Gelegenheit, sich an den verschiedenen im Außenbereich der Mehrzweckhalle aufgebauten Ständen mit kühlen Getränken und Grillgut zu stärken. In der Halle sorgte ein großes Buffet mit Kaffee und Kuchen für weitere Möglichkeiten, einen kulinarisch gelungenen Nachmittag zu verbringen. Außerdem wurde in der Halle in vielfältiger Form gezeigt, wie sich das dörfliche Leben über die letzten Jahrzehnte verändert hat. 7

Einzelne Stände, welche die Ortsteile aufgebaut hatten, dokumentierten die Entwicklung, ergänzt durch einen »Zeitstrahl«, der mit einem breiten Online verfügbaren Informationsangebot unterlegt war, und verschiedene Filmvorführungen wurden den Besuchern geboten.

Wem der Sinn danach stand, konnte der im Freien stattfindenden Sitzung der Gemeindevertretung beiwohnen, bei der eine Reihe von Bürgerinnen und Bürgern geehrt wurden, die sich in den letzten Jahrzehnten für die Gemeinde auf verschiedene Weise verdient gemacht haben.

Den abendlichen Abschluss des Gemündener Feiertags bildete ein Auftritt der Rockband »Tonebridge« aus Schlitz, die ihr Publikum zu begeistern wusste. Rückblickend auf den Tagesverlauf zeigte sich Jolante Becker, die Ortsvorsteherin von Nieder-Gemünden, die maßgeblich im Organisationskomitee an der Gestaltung des Tages mitgewirkte, hoch zufrieden. »Wir haben sehr viel positives Feed-Back bekommen und waren positiv überrascht, wie viele Menschen gekommen sind. Besonders erfreulich war, dass diese aus allen Ortsteilen so zahlreich dabei waren.« Vielfach sei der Wunsch geäußert worden, eine solche oder ähnliche Veranstaltung im Rahmen der Gesamtgemeinde öfter auf die Beine zu stellen.

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