Gemeinde steht zu Aquariohm

Mücke (rs). Die Kommunalpolitiker stehen geschlossen hinter dem Aquariohm: Einstimmig wurde am Mittwoch die Verlängerung einer Bürgschaft beschlossen. Die Tilgung wird wegen der aktuellen Schließung in der Corona-Krise zweimal ausgesetzt, die Laufzeit des Kreditvertrages über 1,5 Millionen Euro verlängert sich um ein halbes Jahr.
Wie berichtet, hat die Bürgergenossenschaft Hallenbad Mücke zwar die laufenden Kosten auf rund ein Viertel gesenkt, aber ohne Einnahmen ist auch der Erhalt der Anlage mit Hallenbad und Sauna nur schwer zu stemmen. Deshalb sollen zwei Tilgungsraten an die Sparkasse Oberhessen ausgesetzt werden.
Die Kommune wirkt bei dem Kredit als Bürge im Hintergrund, bei Veränderungen muss sie zustimmen.
Günter Zeuner (FW) regte in der Gemeindevertretersitzung an, dass sowohl die Laufzeitverlängerung bis zum 30. Juni 2038 als auch die beiden Raten in Höhe von je rund 20 000 Euro in den Beschluss eingebunden werden.
Dr. Udo Ornik äußerte für die Grünen, man habe die Zuschüsse und Bürgschaften für die Bürgergenossenschaft Hallenbad Mücke immer sehr kritisch begleitet. Aktuell habe man sich bei der Genossenschaft über die Lage informiert und festgestellt, dass sehr umsichtig reagiert worden sei. Folgen der Corona-Krise habe die Genossenschaft nicht zu vertreten, und deshalb stimmten die Grünen zu.
Unterdessen hat die Landesregierung beschlossen, dass ab kommendem Montag, 15. Juni, Schwimmbäder unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln wieder öffnen können. Sie dürfen nur betrieben werden, wenn sie ein anlagenbezogenes Infektionsschutz- und Zugangskonzept vorlegen. Auch Saunen dürfen ab dem 15. Juni wieder öffnen. Die Fünf-Quadratmeter-Regelung sowie die weiteren Bestimmungen orientieren sich an den Schwimmbad-Vorgaben.
Dr. Thorsten Reichel, der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Bürgergenossenschaft Hallenbad Mücke, reagierte auf die Ankündigung mit der Einschätzung, die Situation habe sich jetzt grundlegend verändert. Ursprünglich hatte die Genossenschaft angepeilt, im Oktober wieder zu öffnen. Durch die Entscheidung des Landes würde natürlich die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit wachsen, meint Reichel.
Die Genossenschaft habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen, außer dass das Aquariohm zum Montag, dem 15. Juni, noch nicht aufmachen werde. Man werde die Entwicklung erst einmal abwarten und sich intern über entsprechende Szenarien Gedanken machen.