Ganz viel »Amore« in der Luft

Gelungener Auftakt für das Schlossfestival der OVAG auf dem schönen Homberger Schlossberg. Mit toller Bühnenpräsenz kamen die Sängerin Franca Morgano und ihre Band hervorragend herüber. Die Fans genossen einen schönen Abend mit Rocksongs und Balladen aus Italien bei Rotwein und Spaghetti.
Unbeschwertes Sommer-Urlaub-Feeling in Harmonie mit temperamentvollen Italo-Pop-Musikprogramm: Die vielfach ausgezeichnete Sängerin, Songschreiberin und Produzentin Franca Morgano & Friends eröffneten am Freitag das dreitägige Homberger Schloss Festival der Ovag mit einem musikalischen Abend großer Gefühle: Knapp 200 Fans italienischer Lebensfreude genossen im bezaubernden Schlossgarten die »Italo Pop Night« in vollen Zügen.
Zwei Jahre lang blieb bereits das bewährte Festival-Motto »Staunen, Lachen, Singen« des Veranstalters coronabedingt ungehört. Den Auftakt nun mit Musik zu setzen, war zweifelsohne in einer kleinen Umfrage den angesprochenen Menschen nach eine gelungene Entscheidung.
Besucher schwingen gerne im Takt mit
»Die Coronazeit hat uns viel zu lange eingeschränkt und geprägt. Und wenn jetzt der vorangekündigte Gewitterregen eingesetzt hätte, hätten wir uns diesen Abend hier nicht nehmen lassen«, brachte ein Freundesgrüppchen seine Gemütsstimmung schnell auf den Punkt. Gesellig hatten sich die Herrschaften ein lauschiges Plätzchen eingerichtet mit einem Gläschen Wein, Spaghetti Napoli und Ciabatta mit Parmaschinken und Büffelmozzarella für Leib und Seele.
Kaum hatten die Musiker die ersten Töne anklingen lassen, war das Quartett wie viele andere Zuhörer im Publikum nicht mehr zu bremsen. Hände, Füße und Köpfe der Leute schwangen freudig im Takt mit, gar manches Pärchen legte im Nu eine flotte Sohle aufs Wiesenparkett. Morganos Einladung zum Mitsingen ließen sich viele nicht zwei Mal sagen.
Ein leichter Nieselregen setzte erst zur fortgeschrittenen Zeit im zweiten Setblock der Künstler ein. Das aber konnte die glühende Leidenschaft der Nachtschwärmer vor Ort im Schlossgarten für ›das Land, in dem die Zitronen blüh’n´, nicht mehr schmählern.
Locker-beschwingt mit kraftvoller Stimme und starker Bühnenpräsenz servierten Franca Morgano, ihr Duett-Partner Daniele und die soundvolle Band mit ihrem mehr als zweieinhalbstündigen Programm einen italienischen Ohrwurm nach dem anderen. Rockige Schmachfetzen durften dabei natürlich genauso wenig fehlen wie anmutige Balladen der bekannten Musikszene mit Größen wie Gianna Nannini, Eros Ramazotti und Umberto Tozzi.
»Das waren Lieder unserer Zeit«
Evergreens wie »Volare«, »Quando«, »Ti sendo«, »Che Sera« oder O sole mio« kitzelten zugleich im Publikum die Sehnsucht nach »Bella imposibile«, Romantik und Dolce Vita. Das taten sie genauso wie Adriano Celentanos berühmtes »Azzurro« - der Song, der beispielsweise durch seinen Gebrauch in der Fernsehserie »Monaco Franze« zu einem mustergültigen Lied der Münchner Schickeria wurde.
Die »Echo«-Preisträgerin tanzte ebenso einen liedgetränkten, heißen Mambo Italiano. Keineswegs von schlechten Eltern waren letztlich auch im Duett mit Daniele die dargebotenen Erinnerungen an Al Bano und Romina Power in bekanngten Liedern wie »Sempre« und »Felicitá«.
»Mit diesen Klassikern sind wir aufgewachsen und erwachsen geworden. Das waren die Lieder unserer Zeit«, fütterte eine Hombergerin die Neugierde in ihrem abendlichen Umfeld. Sie genoss so manches Mal ihre Gänsehaut und schwieg mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht. Gar manches Herz schien bei so viel »Amore« in Homberg einen Salto zu schlagen, herrlich.