Für Kulturfest an der Burgschoan

Das Kultur-Förderprogramm Trafo kommt nach Mücke. Erste Ideen für Konzerte und Kultur-Events tauschten nun das Team der Kulturspinnerei und Bürgermeister Andreas Sommer aus. Konzerte und Feste an besonderen Orten sollen mit Vereinen und Interessierten vor Ort auf die Beine gestellt werden. Erstes Ziel ist eine »Kultur-Tafel« mit Vereinen und Aktiven.
Konzerte und Kultur an Orten, die besonders sind, dazu Angebote an Vereine zur Zusammenarbeit. Das Kulturprogramm »TraVogelsberg« kommt nach Mücke und bietet ein halbes Jahr lang auch finanzielle Unterstützung im Kulturbereich. Dieser Tage stellten Katja Niebuhr, Lilian Lamadieu und Klaus Scheuer das Angebot Bürgermeister Andreas Sommer vor.
TraVogelsberg ist Teil eines bundesweiten Förderprogramms für ländliche Regionen. In den ersten sechs Monaten des Jahres war Schotten Projektkommune, wie Scheuer sagte. Eine zentrale Aufgabe des Programms ist es, zu einer Mücker Identität beizutragen, ergänzte Lamadieu. Grundlage ist das »Fünf Phasen-Modell«, das für neue Kulturformate als Anregung genommen wird. Dabei wird die Landschaft als Grundlage genutzt, um Geotope, Quellen, Dörfer, Wege und Wüstungen als Kulturorte für Veranstaltungen neu wahrzunehmen.
So hat TraVogelsberg am Projektort Schotten eine Wanderung zum Naturdenkmal Alteburgkopf veranstaltet, wo eine Küstlerin eine Installation vorstellte. »Wir wollen schauen, wo etwas lebendig werden kann«, umschrieb Niebuhr das Konzept. In der Schottener Liebfrauenkirche gab es ein Klezmer-Konzert, dazu einen Musikworkshop in der Grundschule. Die Kinder sangen begeistert jiddische Lieder mit den Gastmusikern, die abends in der Kirche auftraten.
Viel Wert wird auf die Zusammenarbeit mit örtlichen Initiativen und Vereinen gelegt. »Wir haben an eine Kultur-Tafel mit vielen Akteuren gedacht, um Ideen zu sammeln«, schlug Lamadieu vor.
Neue Formate und Kulturorte
So können Veranstaltungen mit der Gesamtschule vorbereitet werden. Das ganze soll niedrigschwellig und inklusiv sein. Das Projekt bietet über einen begrenzten Zeitraum die Chance, neue Formate und Orte für Veranstaltungen auszuprobieren und mit anderen gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen.
»Wir brauchen Ideen und sind behilflich, das dann auch unkompliziert umzusetzen«, so Scheuer. In früheren Projektorten hat es sich bewährt, Räume anzumieten, um einen festen Anlaufpunkt zu bieten. In Schlitz wurde ein Laden angemietet, der inzwischen von der Stadt weitergeführt wird, wie Scheuer berichtete.
In Schotten hat man ebenfalls ein leerstehendes Geschäft genutzt, es wird aber nicht mehr als Kulturort geführt. Dort bleibt das Netzwerk der Kulturaktiven als ein Ergebnis des Trafo-Projekts.
Bei Ernst Eimer
anknüpfen
Bürgermeister Sommer griff den Vorschlag nach einem besonderen Kirchenkonzert gerne auf und verwies auf die Broschüre, die die Gemeinde mit den Kirchengemeinden zu den alten Gotteshäusern erstellt hat. Eine andere Anknüpfungsmöglichkeit für Veranstaltungen sieht er in der Tradition des Erzabbaus in Mücke. »Die alten Gruben haben die Orte geprägt.«
Eine lokale Tradition greift die »Ernst-Eimer-Stube« auf, die an den Maler der hiesigen Landschaften erinnert. Ein anderes Thema kann die Artenvielfalt sein, die ebenfalls prägend für die Mücker Kulturlandschaft ist, wie Sommer einwirft. Die Ufer von Bächen in den Ortsteilen können dabei für Veranstaltungen berücksichtigt werden.
Eine schöne Umgebung für Feste und Konzerte bietet die historische »Burgschoan« in Nieder-Ohmen. Dort verbinden sich die Reste einer alten Burg mit einer parkähnlichen Umgebung. »Das ist ein attraktiver Ort für Familienfeste«, regte Sommer an.
