Schlaue Engel helfen einem starken

Feldatal-Groß-Felda (hso). Landauf, landab ist es in vielen Kirchengemeinden an Heiligabend ein schöner Brauch, zur Christvesper die Besucher mit einem Krippenspiel auf die Geburt des Jesuskindes einzustimmen. So auch im Kirchspiel Groß-Felda, wo diese alte Tradition auch in diesem Jahr weiter bewahrt wurde.
Noch im letzten Jahr konnte das Krippenspiel wegen Corona nicht in der Kirche stattfinden und so entschloss man sich damals, auf den Platz vor dem Rathaus in Groß-Felda auszuweichen. In diesem Jahr aber leuchteten keine Lichter aus den vielen Fenstern des Rathauses, es blieb dort alles dunkel. Ursprünglich hatte man geplant, auch in diesem Jahr die großartige Kulisse erneut für die Christvesper mit Krippenspiel zu nutzten, aber man machte richtigerweise einen Rückzieher. Alles fand wieder, wie seit Jahrzehnten gewohnt, in der Kirche statt und nach Aussagen von vielen Gottesdienstbesuchern gehört die Aufführung zu Heiligabend auch unbedingt dorthin.
Schon seit Wochen vor dem Fest hatten Silke Schmidt und Regine Seibert mit den Kindern des Kindergottesdienstes mit Unterstützung weiterer Kinder schon fleißig die Weihnachtsgeschichte vom »Starken Engel und den schlauen Engeln« einstudiert. Sie begeisterten damit an Heiligabend die Besucher in der vollbesetzten Kirche.
Für weihnachtliche Stimmung sorgten auch die Bläser des Evangelischen Posaunenchors Groß-Felda. Diese eröffneten den Abend mit dem Lied »Tochter Zion«, das mit zwei Trompeten-Oberstimmen die Gäste gleich richtig anrührte.
Nach der Begrüßung durch Gemeindepfarrerin Nena Raab verlas diese die Weihnachtsgeschichte und leitete damit gleich zum Krippenspiel über. Im Himmel hatten die Engel viel zu tun, denn an diesem Abend waren Jesus und Maria mit dem neugeborenen Jesuskind im Stall.
Nun galt es, den Stern so zu führen, dass zuerst Josef und Maria und dann später die drei Könige, die Hirten und die drei Waisen zu dem Stall fanden. Diesen Sonderauftrag hatte der starke Engel erhalten und er machte sich auf den Weg, um diesen aus seiner normalen Bahn zu holen. Doch so richtig wollte es bei ihm nicht klappen und die schlauen Engel taten alles, um ihn auf den richtigen Weg zu bringen. Schließlich halfen ein paar Kekse, um ihn wieder fit zu bekommen.
Dann lief alles so, wie es die alte Weihnachtsgeschichte kundtut. Josef und seine hochschwangere Frau waren unterwegs nach Bethlehem, wo sie schließlich einen alten Stall fanden. Die Engel verkündeten den Hirten auf dem Felde von der Geburt des Jesuskindes. Diese und auch die drei Weisen aus dem Morgenland machten sich alle auf den Weg zur Krippe. Dass dies alles so geschah, war ein großer Verdienst des starken Engels, der ihnen den Weg zum Stall zeigte.
Wunschliedersingen mit Orgelbegleitung
Er machte zwar zwischendurch immer wieder einmal schlapp und die schlauen Engel mussten ihn immer wieder mit Essen und Getränken fit für seinen Auftrag halten. Schließlich hatte er es geschafft, den Stern genau über der Krippe leuchten zu lassen und so konnten alle zum Jesuskind kommen und es anbeten. Noch lange leuchtete der Stern über Bethlehem und verkündete den Menschen von der Geburt Jesu.
Zwischen den einzelnen Spielszenen der Kinder sang die Gemeinde, begleitet von den Bläsern, die traditionellen Weihnachtslieder und rundeten damit musikalisch das ganze Geschehen in der Heiligen Nacht ab. Mit dem Ruf der Kinder »Frohe Weihnachten« endete das Krippenspiel und sie bekamen für ihren tollen Auftritt den verdienten großen Applaus.
Man sang danach noch die beiden Weihnachtsklassiker »Stille Nacht, heilige Nacht« und »O du fröhliche«, die der Posaunenchor wiederum mit einer Trompeten-Oberstimme begleitete. Pfarrerin Raab spendete allen den Segen und lud zu weiteren Gottesdienstterminen ein. Mit den Liedern »Süßer die Glocken nie klingen« und »We wish you a Merry Christmas« wurden die Besucher vom Posaunenchor verabschiedet und gingen dann zurück in ihre Familien, um dort das Fest von Christi Geburt zu feiern.
In Windhausen fand später noch eine Christvesper statt und in Kestrich traf man sich dann schließlich noch um 22.30 Uhr zur traditionellen Christmette.
Auch an den Weihnachtsfeiertagen bot Pfarrerin Nena Raab zwei weitere Gottesdienste in den Kirchengemeinden in einem besonderen Format an. Sie nannte es »Wunschliedersingen!« Hier konnten sich die Gottesdienstbesucher Weihnachtslieder wünschen, die dann zwischen den Lesungen aus einem Körbchen gezogen wurden und mit Orgelbegleitung gemeinsam gesungen wurden.
Zum Ende des Jahres lud die Pfarrerin schließlich noch zu einem gemeinsamen Gottesdienst am »Altjahresabend« um 18 Uhr nach Windhausen ein.
Bereits am nächsten Tag, also am Neujahrstag, gibt es einen richtigen musikalischen Knaller, wenn Organist Christian Karl und Sun Kim zu einem Neujahrskonzert um 17 Uhr ebenfalls in der Kirche zu Windhausen, einladen.