Mit Feuereifer gegen Brände aktiv

Feldatal (hso). »Feuer« ist derzeit Thema in der 3. Klasse der Grundschule Feldatal. Da passte es prima, dass Jugendfeuerwehrwart Moritz Hacke aus Groß-Felda im Rahmen seines Studiums »Soziale Arbeit« sein Praktikum in der Grundschule absolviert. Schnell stimmten Schulleiterin Stefanie Schwab und Kollegium zu, als er eine Lerneinheit »Brandschutzerziehung« vorschlug.
Begeistert waren nicht nur die Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse, sondern auch Moritz Hacke über deren tolle Resonanz auf das Thema. Sie waren mit »Feuer und Flamme« dabei und haben sich sehr gut im Unterricht mit vielen Ideen eingebracht. Viele besitzen schon ein sehr gutes Grundwissen in Bezug auf den Brandschutz, sagte Hacke. Es hat sein Unterrichtsprojekt enorm erleichtert, dass sie mit ihrem Wissen beitragen konnten.
An zwei Tagen in der vergangenen Woche erfuhren die Kinder zunächst in der Theorie einiges über grundlegende Fragen. Da ging es darum, wie ein Feuer entsteht, welchen Gefahren man dadurch im Alltag ausgesetzt ist, wie man sich bei einem Brand verhält und wie man die Feuerwehr alarmiert. Dazu kamen Informationen über die fünf verschiedenen Brandklassen, über die Löschmittel und wie man sie bei den verschiedenen Bränden einsetzt.
Am Ende der Theorie-Einheit stimmte er die Jungen und Mädchen schon auf die Experimente der Praxis-Einheit am kommenden Tag ein. Diese sollten den Kindern zeigen, wie gefährlich schnell sich ein Feuer ausbreitet und von einem kleinen Funken zu einem Großfeuer werden kann. Wie wichtig ein Rauchmelder in den Zimmern ist und was passiert, wenn ein solcher nicht installiert ist wurde an einer Simulation eines Zimmerbrandes in einem Modell-Rauchhaus verdeutlicht.
Bei einem Zimmerbrand bleiben nach der Alarmierung des Rauchmelders nur etwa 120 Sekunden Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen. Man sollte keine Zeit verschwenden, um Papiere und Laptop zu suchen. Wenn griffbereit, sollte man Handy und den Wohnungsschlüssel für die Feuerwehr mitnehmen. Die Zimmer- oder Wohnungstür sollte man hinter sich schließen, damit ein weiteres Ausbreiten des Feuers und des giftigen Brandrauchs verzögert wird. Danach sollte die Feuerwehr über den Notruf 112 gerufen werden.
Kinder löschen
Bei der Vorführung einer Fettexplosion konnten sich die Kinder ein Bild davon machen, was passiert, wenn man versucht heißes Öl in einer Pfanne mit Wasser zu löschen. Besser ist es, die Flamme zu ersticken oder die Pfanne ins Freie zu befördern.
Dabei gilt die Devise »Nie mit Wasser löschen«. Nach dieser beeindruckenden Vorführung hatte man Gelegenheit, sich ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr von innen und von außen anzuschauen. Da wurde ein großer Lüfter vorgestellt, mit dem ein verrauchtes Treppenhaus oder eine Wohnung vom Rauch befreit wird. Dadurch können die Rettungskräfte zum Brandherd vordringen und diesen bekämpfen, aber auch besser nach vermissten Personen suchen.
Moritz Hacke legte sich die Schutzkleidung eines Atemschutzträgers an, um den Kindern demonstrieren, wie so einer aussieht. Ziel ist auch, zu zeigen, dass Kinder keine Angst vor Maskenträgern zu haben brauchen.
Höhepunkt und Schlussaktion des praktischen Teiles war das eigenständige Löschen eines Brandherdes. Das Ziel dabei war, den Kindern den Umgang mit einem Feuerlöscher zu zeigen. Jeder, der wollte, durfte selbst einmal »löschen«. Das Erstaunliche dabei war: Alle machten mit, und sie machten es sehr gut. Ohne Hemmungen gingen die Drittklässler an ihre Aufgabe heran und die meisten schafften es dabei, das Feuer mit dem ersten Sprühstoß zu löschen. Lautstark forderten die Kids dann auch ihre Klassenlehrerin Kießling und weitere Betreuerinnen auf, sich ebenfalls der Löschaufgabe zu stellen, Das haben sie unter großem Beifall der Schüler und Schülerinnen geschafft.
Am Ende der Brandschutzerziehung bedankte sich Moritz Hacke bei den Teilnehmern für ihr großes Engagement. Er freute sich, dass die Freiwillige Feuerwehr Groß-Felda die Aktion unterstützt hat und das Material zur Verfügung stellte. Sein besonderer Wunsch war, in Zukunft den einen oder anderen Schüler bei der Kinder- und Jugendfeuer im Feldatal wiederzusehen und begrüßen zu können.