Millionen für Entwicklung

Feldatal (jol). Es ist das größte Förderprogramm für kleine Landgemeinden in Hessen, nun haben die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter grünes Licht für das Dorfentwicklungsprogramm gegeben. Einstimmig beschloss das Gremium in der jüngsten Sitzung im Gemeinschaftshaus Zeilbach das über 300 Seiten lange Konzept, das als Grundlage für die Förderung gilt.
Erste Schwerpunkte im öffentlichen Bereich sind die Moderniserung der Feldahalle inklusive Umgestaltung des Rathausplatzes und das Aufpeppen des Freibads in Kestrich. Für die Hausbesitzer stehen nun Zuschüsse von rund 30 Prozent bei Sanierungsmaßnahmen an Häusern bereit. Wie Planerin Maria Sommer vom Büro IPU aus Erfurt in der Sitzung erläuterte, soll zügig ein hiesiger Architekt beauftragt werden, die Hausbesitzerinnen und Besitzer zu beraten. Denn für die Förderung müssen Vorgaben zur Dorfentwicklung und zum Denkmalschutz eingehalten werden. Dafür können Privatleute die Umnutzung der Scheune zum Wohnraum und Fassadensanierung mit dem Zuschuss aus dem Programm angehen.
Umbau Feldahalle
Es stehen 1,35 Millionen Zuschuss zur Verfügung, wie Sommer erläuterte. Für zwei öffentliche Vorhaben sollen bereits in den nächsten Monaten die Planungen vergeben werden. So wird die Feldahalle zu einem modernen Zentrum des Gemeindelebens ausgebaut. »Die Feldahalle ist ja das größte Dorfgemeinschaftshaus« gerade für Veranstaltungen mit mehr Besucherinnen und Besuchern. Der Umbau umfasst die Küche, besser isolierte Fenster, die Elektrik und einen barrierefreien Ausbau der Toiletten. Zudem soll der Rathausplatz ansprechend gestaltet werden, was dem Regionalmarkt zugute kommt. Die Kostenschätzung allein für diese Vorhaben liegt bei rund 420 000 Euro.
Auch für die Modernisierung des Freibads sollen die Planungen in Kürze vergeben werden, wie Sommer anregt. So ist geplant, den Sanitärbereich und die Wege barrierefrei umzugestalten. Zudem soll die Technik auf aktuellen Stand gebracht werden.
Lange Debatten hat es über einen Wohnmobilplatz beim Freibad gegeben, wie Sommer erläuterte. Am Ende hat man den Entschluss gefasst, den Fördertopf der Europäischen Union »LEADER« hierfür zu nutzen. Der Wohnmobilplatz wird seit gut zwei Jahren diskutiert. Wenn er beim Freibad eingerichtet wird, können die Besucherinnen und Besucher die Sanitäranlagen nutzen und baden. Insgesamt sind 34 Projekte vorgesehen. Großes Lob hatte Sommer für den gelungenen Planungsprozess. So gab es eine gute Resonanz bei der Umfrage in der Bevölkerung. Die drei IKEK-Treffen waren gut besucht. Auch Bürgermeister Leopold Bach bewertete das Interesse an dem Dorfentwicklungsprogramm als sehr gut. Er lobte inbesondere die gute Mitarbeit der Steuerungsgruppe und die vielen Anregungen aus der Bevölkerung.
Das Programm läuft bis Ende 2028. Allerdings sind manche Wünsche nicht eingearbeitet, wie Daniel Wolf (FWG) anmerkte. So sei der Jugendtreff Kestrich nicht erwähnt und das Thema »Wurstfabrik« nicht berücksichtigt.