Mehr Service für Junge und Alte

Feldatal (gkm). Feldatals Gemeindevertreter waren sich in ihrer jüngsten Sitzung einig: Die evangelische Kindertagesstätte (Kita) in Groß-Felda soll erweiterte Öffnungszeiten bekommen. Für Menschen 60plus wird eine Senioren-Kommission geschaffen, und die DorfFunkApp wird eingeführt. Außerdem verabschiedeten sie erneut den Gemeindehaushalt, der korrigiert werden musste.
Über den bereits beschlossenen Haushalt für das Jahr 2022 musste die Gemeindevertretung erneut abstimmen. Den ursprünglichen Beschluss hatte die Kommunalaufsicht beim Vogelsbergkreis beanstandet. Wie Bürgermeister Bach erläuterte, verlangte die Behörde eine Korrektur zur Kreditermächtigung, die im beschlossenen Haushalt um 50 000 Euro zu hoch angesetzt war. Der Fehler war zustandegekommen, weil dieser Betrag, der für die Sanierung des alten Schulhauses in Ermenrod zunächst eingeplant war, später »deaktiviert«, also im Haushaltsjahr nicht mehr benötigt wurde. In der Summe des Kreditbedarfs hatte man jedoch vergessen, diese 50 000 Euro herauszunehmen.
Das war weder der Verwaltung, noch dem Bürgermeister, noch den Gemeindevertretern, die den Haushalt fehlerhaft verabschiedeten, aufgefallen. Jetzt korrigierten sie das und beschlossen einen neuen Haushalt, der bis auf diesen Punkt dem alten entspricht.
Große Übereinstimmung herrschte in der Frage, die Öffnungszeiten der Kita Kunterbunt in Groß-Felda zu verlängern - täglich um eine Stunde. Im Grundsatz waren sich alle Gemeindevertreter darin einig, dass damit ein wichtiger weiterer Beitrag zur Familienfreundlichkeit der Gemeinde geleistet würde. »Das ist wichtig, das sollten wir machen«, brachte Bach die Haltung des Gemeindevorstands auf den Punkt. Hinsichtlich der Finanzierung der zusätzlichen Erzieherinnenstelle konnte er keine genaue Auskunft zu dem Betrag machen, der auf die Kommune zukommt. Der Kindergarten wird von der evangelischen Kirche betrieben und finanziert. Nicht gedeckte Kosten übernimmt die Gemeindekasse.
Verbunden mit der grundsätzlichen Zusage zur Erweiterung des Kita-Angebots sollte mit der Kirche gesprochen werden, »damit die Abrechnungsmodalitäten flexibler werden«, wie Daniel Wolf für die Fraktion der Freien Wähler (FWG) formulierte. Dies soll in einer gemeinsamen Sitzung im Haupt- und Finanzausschuss geschehen. So sieht es der dazu gefasste Beschluss vor. Er erfolgte einstimmig. Entscheidungen sind nicht gefordert, wenn der Bürgermeister aus der Arbeit des Gemeindevorstands berichtet. Als wichtige Maßnahmen erläuterte Bach jetzt die erfolgte Auftragsvergabe für die Fotovoltaikanlage auf der Felda-Halle.
Fragebögen für alle Haushalte
Zudem sei man dabei, sogenannte Wall-Boxen für das Laden von Elektrofahrzeugen der Gemeinde zu installieren, an der FeldaHalle, der Kläranlage und am Bauhof. Dazu gebe es ein Förderprogramm der KfW, das 70 Prozent der Kosten abdecke. Für das Projekt zur Gemeindeentwicklung IKEK habe man auf eine Auftaktveranstaltung verzichtet, weil sich der Zeitplan durch Corona-Erkrankungen mehrerer Beteiligter nicht einhalten ließ. Mit Fragebögen, die an die Feldataler Haushalte versandt werden, sollen Projekte eruiert werden, die in das Verfahren Eingang finden. Noch vor den Sommerferien soll es ein Bürger-Forum geben, das sich eingehend damit beschäftigen wird.
In Kestrich gebe es Fortschritte zum Abriss und der Folgenutzung auf dem Grundstück Wetzbach 21. Man versuche der zeit die Kosten für die »Ersatzvornahme« vom Grundstückseigentümer zu bekommen. Die Chancen dafür werden jedoch als gering eingeschätzt. Am Ende werde die Zwangsversteigerung stehen, an der sich möglicherweise die Gemeinde selbst beteiligen werde.
Wichtiges Aufgabengebiet für die Gemeindeverwaltung sei - nicht zuletzt - in den letzten Wochen auch die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine gewesen. Dank der großen Unterstützung des ehrenamtlichen »Helferkreises« sei dies auch gut gelungen.
In Ermenrod habe man das DGH als Unterkunft für zehn Personen hergerichtet. Zwei Familien, von denen eine dort wohne, seien in Feldatal untergekommen, die zweite in einer Privatwohnung. Mittlerweile sei die Zahl der in den Vogelsbergkreis kommenden Flüchtlinge aus der Ukraine jedoch deutlich zurückgegangen, so dass »sich die Situation deutlich entspannt hat«. In diesem Zusammenhang zeigte sich Bach jedoch enttäuscht von der Unterstützung der Kommunen durch den Landkreis: »Wir fühlen uns ein Stück weit allein gelassen«, machte er seine Stimmung und die einiger anderer Bürgermeister deutlich.