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In der Heimat shoppen

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Von: Herbert Schott

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Mit einer Erntedank-Andacht begann der 58. Fealler Bauernmarkt. © Herbert Schott

Feldatal (hso). Der 58. Fealler Bauern- und Spezialitätenmarkt konnte bei seiner jüngsten Ausgabe einige tolle Besonderheiten gegenüber den anderen Terminen im Jahr aufweisen. Der Markt stand dabei unter dem Motto »#heimatshoppen«. Damit nahm man erneut an der bundesweiten IHK-Aktion teil, wie der Vorsitzende des Gewerbevereins Michael Schneider betonte.

Sie hat als Ziel, die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Dem schließe man sich gerne an, bekannte er. »›Heimat shoppen‹ bedeutet einkaufen bei Nachbarn und Freunden. Gute Beratung und Service steigern die Kundenzufriedenheit. Wer kann Sie besser beraten als jemand, der weiß, was Sie wünschen, weil er Sie persönlich kennt, weil er dort lebt, wo Sie leben? ›Heimat shoppen‹ unterstützt auch Veranstaltungen, Vereine und Initiativen. Vereinsleben braucht lokale Geschäfte, denn die Organisatoren von Veranstaltungen und Gemeindefesten erhalten oft finanzielle Unterstützung von lokalen Unternehmen. Das bedeutet: Mit jedem Einkauf und mit jedem Gaststättenbesuch vor Ort unterstützen Sie gleichzeitig auch Brauchtum und Bürger-Engagement in Ihrer Heimat«, sagte Schneider weiter.

Der Einkauf in der näheren Umgebung sichere Arbeit und Ausbildung, fuhr er fort. »Gemeinsam sind lokale Geschäfte und Betriebe oft einer der größten Arbeitgeber vor Ort und einige bedeutende Berufsausbilder. Mit jedem Einkauf tragen Sie dazu bei, dass es auch so bleibt und jungen Menschen eine wirtschaftliche Perspektive in der Heimat geboten wird. So bleibt Ihre Gemeinde jung und lebendig.« Auch die Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten und die Besonderheit der Gastronomie prägten die Gemeinde. Je mehr man diese Angebote nutze, desto attraktiver und lebendiger werde der Ort. »Heimat shoppen« reduziere zudem die Umweltbelastung. Ein Einkauf vor Ort bedeute weniger Energieverbrauch, weniger Staus und mehr Zeit und Geld für andere schöne Dinge.

Erntedank- Gottesdienst

»Heimat shoppen« stärke die Gemeinde. Jeder Euro, den man innerhalb der Gemeindegrenzen ausgebe, nutze der Heimat, denn Einzelhändler und Gastronomen zahlten Gewerbesteuer. Diese Steuer sei die wichtigste Einnahmequelle der Kommunen. Somit stärke man mit jedem Einkauf oder Restaurantbesuch die wirtschaftliche Grundlage des Ortes.

Die Dekoration des Marktes am vergangenen Freitag war ganz im Zeichen des »Erntedanks« liebevoll mit den Früchten und Blumen der beginnenden Herbstzeit dekoriert. Er startete mit einer Erntedank-Andacht, die von Pfarrer Peter Weigle gehalten und vom evangelischen Posaunenchor Groß-Felda musikalisch umrahmt wurde. Pfarrerin Nena Raab aus Groß-Felda war an diesem Tag wegen der Teilnahme und Durchführung der Konfirmandenfreizeit verhindert. »Warum spricht die Erntezeit so stark zu unserer Seele?«, fragte Pfarrer Weigle in seiner Andacht.

Fülle und Gelingen seien gegenwärtig nicht unbedingt die Zeichen der Zeit. »Wir sind eher in Panik, wir sehen drohende Mängel. Überall trötet es auf den Märkten, aus unseren Medien ›Nicht genug!‹ Wir sollten es anders sehen! Wir sehen die Ängste und Nöte der Landwirte und Betriebe, die von hohen Kosten geplagt sind und vielleicht auch nicht wissen, wie das alles weitergehen soll. Wir sollten Danke sagen, für das, was uns in diesem Jahr wieder geschenkt wurde und was gelungen ist. In der Ernte feiern wir, was wir unserer Mutter Erde haben abgewinnen dürfen. Wir leben aus einer Fülle, die wir nicht geschaffen haben, eine Fülle die wir nutzen dürfen. Die Erntezeit zeigt uns, dass alles Wesentliche uns geschenkt wird«, sagte Pfarrer Weigle abschließend.

Bei guter Bewirtung durch »Ben’s Imbiss«, bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen von den Eltern der D-Jugend des TV/VFR Groß-Felda angeboten, nutzten die zahlreichen Besucher des Marktes die Zeit nach ihren Einkäufen bei den lokalen Marktbetreibern noch zu einem gemütlichen Beisammensein.

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