Auf alter Buche statt auf Kirchenbank

Feldatal-Kestrich (hso). »Hinaus in Gottes freie Natur« war das Motto wieder bei den drei Kirchengemeinden Groß-Felda, Kestrich und Windhausen. Hier ist es schon über lange Jahre Tradition, bei trockenem Wetter Christi Himmelfahrt mit einem gemeinsamen Gottesdienst auf dem »Steekippel« zwischen Kestrich und Windhausen zu feiern.
Dann bleiben am Himmelfahrtstag die Kirchen geschlossen und die Gottesdienstbesucher sitzen im Schatten von mächtigen Buchen auf den umliegenden Felsblöcken und Buchenstämmen. Auch in diesem Jahr waren viele Menschen der Einladung gefolgt, obwohl das Wetter sich nicht unbedingt von seiner besten Seite zeigte.
Immerhin bleibt festzustellen, dass zu solchen besonderen Plätzen deutlich mehr Menschen den Weg finden als in die traditionellen Kirchenmauern. Das sollte den Pfarrern und Pfarrerinnen Mut machen, öfter mal andere Gottesdienstorte- und formen anzubieten, um wieder mehr Menschen der unterschiedlichen Generationen anzusprechen. Pfarrerin Nena Raab, die das erste Mal hier oben einen Gottesdienst feierte, war begeistert von dem Platz. Ein Holzkreuz, von Mitgliedern der Kirchengemeinde Kestrich erbaut, schmückte den Gottesdienstplatz. Natürlich mit dabei waren die BläserInnen des evangelischen Posaunenchores Groß-Felda unter der Leitung Ann Katrin Ernst, ohne deren Musik es bei einem solchen Freiluftgottesdienst natürlich nicht geht.
Nach der Eingangsmusik »Danke für diesen guten Morgen« sprach man gemeinsam nach Begrüßung von Pfarrerin Raab einen Psalm, ein Gebet und sang noch den Choral »Groß Gott wir loben dich«. Tradition an Himmelfahrt ist es auch, die neuen Konfirmanden vorzustellen, was Emma, Edeltraut, Lennart und Kevin persönlich übernahmen.
In einem »Impuls« stellte die Pfarrerin die Frage: »Wo fängt der Himmel an?« und erzählte dazu eine Geschichte von einem Rabbi, der jeden Morgen zum Himmel aufsteigen würde. Der Himmel sei überall dort, wo Menschen Gutes tun, wo sie einander helfen. Der Begriff »Himmel auf Erden« sei dafür die richtige Beschreibung. »Wo fängt der Himmel für Sie an?« Mit dieser Farge entließ Pfarrerin Nena Raab die Gottesdienstbesucher in den Tag und die kommenden Wochen. Die Klänge des Liedes »Geh aus mein« Herz und suche Freud« von Paul Gerhard wurden abschließend vom Wind weit über das Feldatal getragen.