Als »Piraten« in die Schulzeit

Feldatal-Stumpertenrod (hso). Noch zu Großelternzeiten hieß es »jetzt beginnt der Ernst des Lebens«, wenn es um den Schulbeginn ging. Heute ist bei älteren Kindergartenkindern die Freude auf die Einschulung bereits lange vor dem Termin riesengroß. Die Ranzen sind gekauft und schon gepackt, die Wünsche für die Schultüte an die Familie mitgeteilt. Im Kindergarten gehören die Jungen und Mädchen zu den »Großen« und die Spannung wächst Tag für Tag.
So war das zuletzt im »Kinderplanet« Stumpertenrod.
Jedes Jahr gehört für die Schulanfänger eine Freizeit im Vogelsbergdorf in Herbstein zum Höhepunkt der zu Ende gehenden Kindergartenzeit. So machten sich sechs Jungen (ein Mädchen fehlte krankheitsbedingt) mit Erziehrinnen auf den Weg. Es herrschte Spannung pur, als der Feldataler Bürgerbus die »Urlauber« in Stumpertenrod abholte. Die Koffer voll mit Kuscheltieren und Lieblingsspielzeug, aber natürlich auch die ganz persönlichen Dinge. Kistenweise Spiel- und Bastelmaterial wurde eingeladen, denn man hatte ja im »Vogelsbergdorf Herbstein« viel vor.
Viele Kinder träumen davon, einmal in ihrem Leben waschechte Piraten zu sein - so mutig, stark und verwegen. So startete man für drei Tage in eine stilechte Piraten-Freizeit. Nach der Ankunft wurden zunächst die »Kojen« belegt. Danach erkundete man die nahe Umgebung, wobei der angrenzende Bibelpark mit seinem vielfältigen Spielangebot für viel Abwechslung sorgte.
Nachtwanderung
Da luden die »Arche Noah«, die »Himmelsleiter«, der »Turm zu Babel« und ein großer Wal zum Erkunden und zum Klettern ein. Zur Stärkung gab es einen deftigen »Piratenschmaus«, um dann so richtig in das Thema »Piraten« einzusteigen. Hierbei wurden zunächst Piratenschiffe und die wichtigen Fernrohre gebastelt. In den Pausen gab es als Belohnung für jeden ein Eis und eine große Rutschbahn sorgte auf dem Spielplatz für Abwechslung.
Nach dem Abendbrot enterten die Freibeuter der Meere auf dem Spielplatz ein Schiff und als Überraschung startete schließlich noch eine Nachtwanderung. Danach fielen die meisten, geschafft vom Tag, müde in ihre Kojen.
Der nächste Tag stand zunächst weiter im Zeichen der Piraterei, denn man gestaltete die notwendigen Kostüme. Nach dem Mittagessen stand zur Freude aller ein Schwimmbadbesuch mit einem Picknick im Park auf dem Plan.
Eine erneute abendliche Wanderung mit Schatzsuche war gruselig und spannend zugleich. Der schließlich gefundene Schatz musste unter allen Teilnehmern natürlich aufgeteilt werden.
Am nächsten Morgen hieß es dann schon bald wieder Abschied nehmen. Die sechs Jungen erhielten von ihrem KiGa-Team noch ihre obligatorische Kindergarten-Abschlusstüten. Als Überraschung mussten die Eltern, die zum Abholen gekommen waren, zunächst noch nach einer selbstgefertigten Schatzkarte ihre jungen »Piraten« auf dem Spielplatz suchen. Sie fanden diese schließlich im großen Bauch des Wales. Glücklich, aber auch müde, verabschiedete man sich und es ging mit den Eltern zurück nach Hause ins Feldatal.