Einstimmig gewählt

Vogelsbergkreis (pm). Maximilian Ziegler tritt für die SPD im Wahlkreis 20 - Vogelsberg bei der Landtagswahl im kommenden Jahr als Direktkandidat an. Das haben am Freitag die Delegierten aus dem Vogelsbergkreis sowie aus Laubach und Rabenau entschieden. Alle Delegierten stimmten in der Gemündener Mehrzweckhalle für den 30-Jährigen aus Grebenhain, der derzeit bei einem mittelständischen Bauunternehmen aus der Wetterau als Projektleiter tätig ist.
In seiner Rede stellte Ziegler seine Motivation für die Kandidatur dar. »Die Kommunen brauchen mehr Unterstützung für die vielen Aufgaben, die an sie gestellt werden.« Dafür brauche man Landtagsabgeordnete, die die Anliegen des ländlichen Raumes nach Wiesbaden trügen und nicht umgekehrt, machte Ziegler, der seit 2016 Mitglied der Gemeindevertretung in Grebenhain und seit 2021 auch des Vogelsberger Kreistags ist, deutlich.
Eine gute Landespolitik müsse dafür sorgen, dass es gleichwertige Lebensverhältnisse sowohl in der Stadt als auch auf dem Land gäbe. »Davon sind wir nach mehr als zwei Jahrzehnten CDU in Hessen weit entfernt. Ländliche Regionen wie unsere, die so viel für ganz Hessen leisten, müssen endlich vernünftig mit Geld aus Wiesbaden ausgestattet werden. Damit können wir investieren und uns zwischen den angrenzenden Oberzentren Gießen, Marburg und Fulda behaupten«, forderte Ziegler.
Eine der zentralen Herausforderungen für die Region sei es, die Infrastruktur beispielsweise bei der Wasserversorgung, bei Straße und Schiene oder Ärzten und Krankenhäusern zu erhalten und an die Veränderungen anzupassen. Gebraucht würden einfache, passgenaue Förderungen, damit gerade kleine Gemeinden davon profitierten und nicht durch Bürokratie überfordert werden, so Ziegler.
Zentral sei für ihn auch die Sicherung von Fachkräften in Handwerk, Gewerbe und Industrie. Entscheidender Baustein hierfür sei, dass die beiden Berufsschulstandorte in Alsfeld und Lauterbach ein breites Ausbildungsangebot vorhalten könnten. Die Pläne der schwarz-grünen Landesregierung, immer mehr Fachklassen regional zusammenzulegen, verschärften hingegen gerade im ländlichen Raum weiter den Fachkräftemangel. Hier brauche es ein Umdenken. »Als SPD dürfen wir nicht zulassen dass sich der Fachkräftemangel weiter verstärkt. Denn das Handwerk ist das Rückgrat unserer Wirtschaft im ländlichen Raum und im Wahlkreis, von Rabenau bis Wartenberg. Um die Energiewende stemmen zu können, muss es Handwerker geben, die die PV-Anlagen auf die Dächer bringen«, so Ziegler.
Außerdem wolle er sich im Landtag für einen besseren Grundwasserschutz im Hohen Vogelsberg stark machen. »Die Sicherung unseres Wassers muss als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Das bedeutet, dass auch und gerade der Ballungsraum deutlich mehr zur Eigenversorgung und zur Einsparung tun muss«, machte Ziegler deutlich. Wichtig bei all dem sei ihm die Zusammenarbeit, auch über Parteigrenzen hinweg. »Es geht darum, sich um die Belange vor Ort zu kümmern. Politik muss mehr Brücken als Mauern bauen.«
»Der Vogelsberg braucht wieder einen Abgeordneten, der in erster Linie die Region vertritt. Wir brauchen jemanden, der sich für die Themen unserer Heimat und ihre Menschen in Wiesbaden stark macht und dort den Respekt einfordert, den der ländliche Raum verdient und der schwarz-grün fehlt«, unterstrich der SPD-Kreisvorsitzende Patrick Krug die Notwendigkeit eines Politikwechsels.
Zur Ersatzkandidatin, die erst dann zum Zug käme, wenn Ziegler das Direktmandat gewinnt und im Laufe der Legislaturperiode aus dem Landtag ausscheiden sollte, wurde die Schottener Bürgermeisterin Susanne Schaab gewählt.