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Einem Einbruch vorbeugen

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Von: Sophie Röder

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Wenn Fenster oder Balkontür offen stehen, können sich Einbrecher leichten Zugang verschaffen. Daher sollte man diese immer schließen, wenn man das Haus verlässt. ARCHIV © DPA Deutsche Presseagentur

Leer stehende Häuser sind ein beliebtes Ziel für Einbrecher. Damit Urlauber sich keine Sorgen um ihr Zuhause machen müssen, führt das Polizeipräsidium Osthessen verstärkt Kontrollen durch und veranstaltet Präventionskurse. Einbruchsschutzberater Wolfgang Keller gibt zudem Tipps, wie Verreisende Haus oder Wohnung auf den Urlaub vorbereiten können.

Fenster zu, Haustür doppelt abschließen und Rollläden oben oder unten lassen? Viele Menschen, die in den Urlaub fahren, haben Angst vor einem Einbruch in ihre vier Wände, während sie weg sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich das Reiseziel in einem anderen Land, am Meer, in den Bergen oder bei Verwandten befindet. Bereits kleine Maßnahmen können helfen, einem Einbruch vorzubeugen.

»Die Fenster und Türen sollten geschlossen und verschlossen sein«, sagt Wolfgang Keller, Polizeihauptkommissar und Einbruchsschutzberater für den Vogelsbergkreis. Die Empfehlung gelte nicht nur für den Urlaub, sondern immer, wenn man das Haus verlasse. Also auch, wenn man »nur mal eben einkaufen geht«.

Für die Zeit des Urlaubs ist es wichtig, dass es so wirkt, als sei das Haus belebt und nicht verlassen, sagt Keller. Häufige Fehler seien, dass manche ihre Rollläden für die Dauer des Urlaubs geschlossen hielten, der Briefkasten überquelle oder die Mülltonne tagelang vor dem Haus stehe. »Das signalisiert, das Haus ist allein. Vor Jahren haben wir in Homberg Täter festgenommen, die uns ihr vorgehen auf Nachfragen erklärten. So sind sie vorher die Straßen abgefahren und haben geschaut, wo die Mülltonnen nicht bewegt wurden«, erzählt Keller. Doch das sei nur eine Variante. Meist sei es ein Zusammenspiel mehrerer Komponenten.

»Die Täter beobachten die Häuser oft über einen längeren Zeitraum.« Daher sei es am Besten, wenn Freunde, Verwandte oder vertrauenswürdige Nachbarn während des Urlaubs auf die Wohnung oder das Haus aufpassen und regelmäßig vorbeikämen. »Die Einbrecher erkennen nicht, ob es sich um einen Besucher oder den Hausbesitzer handelt.« Im Idealfall würden nicht nur die Mülltonnen weggeschoben und der Briefkasten geleert, sondern auch die Rollläden morgens hoch und abends heruntergelassen werden. Ebenfalls gut wäre es, wenn das Auto nicht allzu lange unbewegt vor der Haustür stehe. Zusätzlich könne mit Zeitschaltuhren Licht ein- und ausgeschaltet werden, um Anwesenheit zu simulieren. Dies sei auch für Wohnungen oder Häuser, wo niemand nach dem Rechten sehen könne, eine gute Option. So gibt es mittlerweile auch die Möglichkeit, das Haus während der Abwesenheit über das Smartphone mit einer Video-gesteuerten Alarmanlage zu beobachten.

Eine weitere Maßnahme, das Zuhause gegen Einbrüche sicherer zu machen, ist, einen entsprechenden Schutz an Fenstern und Türen anzubringen. So könne man an der Tür eine Mehrfachverriegelung anbringen. Wenn jemand seine Fenster altersbedingt austausche, könne er welche mit dem Widerstand RC2 einbauen. Andernfalls gebe es auch die Möglichkeit, den Widerstand der Fenster mit Regelungselementen zu erhöhen. Oftmals würde jedoch schlicht vergessen werden, die Tür abzuschließen oder die Fenster einfach offen gelassen werden, so der Experte.

Für alle, die sich unsicher sind, wie und ob man das Eigenheim einbruchssicherer machen kann, bietet Keller auch Beratungen vor Ort an. Der Polizeihauptkommissar ist inzwischen seit zehn Jahren für Prävention und Beratung von Einbruchsschutz zuständig. Einen Beratungstermin können Interessierte telefonisch unter 0 66 41/97 11 30 ausmachen. Zudem hat Keller noch einen Tipp: »Wer verreist, sollte weder in den sozialen Medien noch auf dem Anrufbeantworter mitteilen, dass er im Urlaub ist.« Denn dann liege der Schluss nahe, dass das Zuhause leer steht. FOTO: PM

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Wolfgang Keller Polizeihauptkommissar © pv

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