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Blutdruck und Stresspegel sinken

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Von: Redaktion

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Trainerin Pia Forkheim (Mitte im geringelten Shirt) mit den begeisterten Teilnehmerinnen. © Red

Homberg (pm). Wenn man nach dem Waldbaden beim Bezahlen in der Tankstelle die PIN nicht mehr weiß, dann hat man wahrlich »Leerlauf im Kopf« erlebt. Das verspricht das Konzept von Pia Forkheim, die nach dem Motto: Kraft tanken und das Immunsystem stärken durch Eintauchen in die Waldatmosphäre, Gruppen von jeweils zwölf Personen gut zwei Stunden durch den Homberger Wald führte.

Komplettiert wurde das Waldbaden durch einfache Qi-Gong-Übungen mit einem sogenannten Idogo-Stab. Mit Hilfe dieses 24 Zentimeter langen Buchenholzstabes werden Übungen des traditionellen Qi-Gong auf einfache Weise ausgeführt, die Bewegungen sind fließend, leicht und geschmeidig. Durch konzentrierte Armbewegungen werden Blutgefäße erweitert und die arbeitenden Muskeln mit mehr Sauerstoff versorgt. Das schützt vor Ermüdung und die Übungen gestalten sich effektiver und konzentrierter.

Wald als Kraftquelle

Dass der Wald ein Kraftquell ist, ist allen Menschen bewusst. Dass man beim Waldbaden aber auch gleichsam in ätherischen Ölen »badet«, das dürfte neu sein. Natürliche ätherische Öle, mit Terpenen und Terpenverbindungen angereichert, umgeben uns im Wald und diese Düfte gelten als besonders heilkräftig und entzündungshemmend.

Zudem lässt die frische Luft unseren Blutdruck sinken und baut Stresshormone ab. Die Gedanken kommen ins Gleichgewicht und negative Gefühle können aufgelöst werden. Leerlauf im Kopf also. Beginnend am Schwarzen Meer in Deckenbach führte der achtsame Spaziergang teils direkt durch den Wald, teils am Waldrand entlang, über raschelndes Laub, begleitet vom Gesang der Vögel.

In diesem Jahr legte die Kursleiterin Pia Forkheim den Schwerpunkt auf die fünf Heiligen Bäume, die im Buch von Wolf-Dieter Storl, dem Kulturanthropologen und Ethnobotaniker beschrieben werden, und hier besonders auf die Buche. In früheren Zeiten setzten sich Menschen, die eine Schicksalsfrage bewegte, unter eine Buche, um zu meditieren. Da die Buche als der Baum der Inspiration und der Verbindung zu den Ahnen angesehen wird, waren alle Teilnehmerinnen aufgefordert, sich eine Buche zu suchen und dort, angelehnt an den Stamm, zehn Minuten Zeit zu verbringen. Derweil sollten die Gedanken einfach fließen und das Ego (ich muss, wenn ich zu Hause bin, kochen, Waschmaschine ausräumen, putzen...) sollte auf die Wiese geschickt werden.

Der ganze Weg wurde schweigend zurückgelegt, um die Aufmerksamkeit bewusst auf sich selbst und die Natur zu lenken, und nicht auf die anderen Personen oder auf Gespräche.

Alle waren sich am Ende dieses Waldbadens einig, dass es ein inspirierende Erfahrung war, dass es mit der richtigen Anleitung gelingen kann, das Gedankenkarussel auszuschalten und dass Leerlauf im Kopf eine wohltuende Ruhe einkehren lässt.

Wer sich für das nächste Waldbaden in 2022 interessiert, kann sich gerne beim Veranstalter, der Homberger Buchhandlung, melden unter Tel. 06633/7271.

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