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Von: Kerstin Schneider

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Die Befragungen des Zensus 2022 finden von Mitte Mai bis etwa Mitte August statt.Der Zensus 2022 liefert mit einer Bevölkerungszählung sowie einer Gebäude- und Wohnungszählung aktuelle Bevölkerungs- und Wohnungszahlen. Allerdings gibt es organisatorisch noch einige Probleme. © Red

Das große Zählen hat begonnen. In diesen Tagen erhalten viele Vogelsberger per Post Unterlagen für den Zensus 2022, um schon vorab eine Gebäude- und Wohnungszählung durchzuführen. Doch so mancher hat zu kämpfen, um seiner Auskunftspflicht nachkommen zu können.

Der neue Zensus ist nicht unbedingt überall ein geliebtes Kind. Mit der Datenerhebung aus den privaten Haushalten versucht das Statistische Landesamt aber, die Grundlagen für künftige Entscheidungen zu erhalten. Es soll dabei ermittelt werden, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Die Regierung betont deshalb, wie wichtig es ist, alle zehn Jahre den Datenbestand zu erneuern, ist er doch unter anderem Grundlage für den Bau von Straßen, Kindertagesstätten und Ähnlichem.

Die Teilnahme für ausgewählte Personen ist übrigens nicht freiwilliger Natur. Wer ein Anschreiben erhält, muss seiner Auskunftspflicht nachkommen und möglichst wahrheitsgemäß Angaben ans Amt zurücksenden. Und das innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt des Schreibens vom Hessischen Statistischen Landesamt.

Das Ausfüllen des Online-Fragebogens dauere »etwa zehn Minuten«, so die Behörde in ihrem Anschreiben. Was aber, wenn man gar keinen Internetzugang hat oder nur eine extrem schlechte Verbindung? Dann darf man unter der Service-Nummer 0611/95249071 kostenlose Papier-Fragebogen anfordern. »Eine Bestellung ist rund um die Uhr möglich«, heißt es. Man muss am Telefon nur die Zugangsnummer vom Anschreiben und die Anzahl der Wohnungen bereithalten, für die man Auskunft geben muss. Wenn man die angegebene Nummer anruft, dann meldet sich eine automatische Stimme beim »Zensus 2022«. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines externen Dienstleister sollen den Wunsch nach dem Papier-Fragebogen entgegennehmen. Es sind aber offenbar zu viele Anrufer: »Unsere Systeme sind derzeit überlastet. Bitte rufen Sie zu einem späteren Zeitpunkt an, versuchen Sie es gern auch in den Abendstunden oder in den nächsten Tagen.« Diese Erfahrung machen etliche Anrufer. Teilweise erhalten sie die Auskunft, sie könnten eine halbe Stunde in der Warteschleife bleiben, nur um dann zu hören, der Anruf könne doch nicht angenommen werden, man solle es später noch einmal probieren.

Einige haben es schon bei der Verwaltung ihrer Stadt oder Gemeinde versucht und nachgefragt, ob sie dort das Formular bekommen können. Dann müssen die Mitarbeiter der Verwaltungen abwinken, »denn wir haben und bekommen die Formulare nicht«.

Rund um die Organisation der Befragung scheint es also noch einige Probleme zu geben. Die Frage geht ans Statistische Landesamt in Wiesbaden. Eine Sprecherin kann etwas Licht ins Dunkel bringen. Seit Montag seien insgesamt 1,2 Millionen Anschreiben an hessische Wohnraumeigentümer für die Gebäude- und Wohnungszählung des Zensus verschickt worden. In den vergangenen Tagen habe es daraufhin an der Hotline ein »erhöhtes Anruferaufkommen« gegeben.

»Trotz allem konnten 95 Prozent der Anrufe durch den Hotline-Dienstleister entgegengenommen werden«, sagt die Sprecherin. Inzwischen seien die Kapazitäten aber noch einmal erhöht worden. Gedanken über schnelle Geldforderungen wegen nicht ausgefüllter Bögen müsse sich außerdem niemand machen. »Wir lassen natürlich einige Wochen Zeit, senden dann die erste Erinnerung, es folgt nach einer weiteren Wartezeit die zweite, und erst dann wird ein Zwangsgeldverfahren eingeleitet«, erklärt sie. Und: »Natürlich muss nicht der Angeschriebene selbst und ausschließlich den Fragebogen ausfüllen. Das könnten auch Familienangehörige und Kenner der Materie machen. Da gebe es keine Vorschrift.«

Vorgegeben sei nur, dass die Angaben zutreffend sein müssten. »Wenn jemand noch Fragen hat, kann er sich auch gerne auf unserer Homepage (www.statistik.hessen.de/faq) umschauen.« Dort seien die häufigsten Fragen und Antworten gesammelt. Dann erübrige sich vielleicht sogar ein Anruf. »Aber nachdem die Kapazität erhöht wurde, müsste ein Durchkommen bei der Hotline nun kein Problem mehr darstellen«, heißt es aus Wiesbaden.

Nicht ganz, wie Mitte der Woche ein Testanruf an der Hotline ergeben hat...

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