Von der Schulbank ins Praktikum

Alsfeld (pm). In der achten Klasse ist das Berufsleben zwar gefühlt noch Lichtjahre entfernt, dennoch sollten sich die 14- bis 15-Jährigen Gedanken machen, worauf sie später einmal zugehen möchten. In der neunten Klasse steht das erste Berufspraktikum an. Die Auswahl der Stelle sollte von dem Wunsch getragen, in ein bestimmtes Berufsbild einmal hineinzuschnuppern.
Für die Suche nach einem Praktikumsbetrieb und die Bewerbung hierauf bietet die Albert-Schweitzer-Schule Alsfeld ein professionelles Bewerbungstraining mit Expertinnen und Experten der VR-Bank HessenLand an. Nach der Coronapause konnten nun endlich wieder alle Klassen der Jahrgangsstufe acht von dieser Kooperation profitieren. Dazu kamen Ausbildungsleiterin Katrin Frick und die Auszubildenden Luka Schneider und Damian Bornmann an den Mittelstufenstandort in der Schillerstraße.
Zunächst gab es viele Tipps für die Auswahl eines Praktikumsplatzes. Da geht es um Werte und Leitmotive des jungen Menschen, Stärken und Schwächen, Fähigkeiten und Begabungen. Kann der Praktikumsplatz in der Region sein, wenn es interessante Firmen gibt oder muss man in größeren Städten schauen, etwa in einem Museum oder einer Forschungseinrichtung. Ist Letzteres der Fall, sollte man sich früh bewerben, so Frick, denn wo ein größeres Einzugsgebiet ist, gibt es mehr Interessenten als in einer kleinen Kommune.
Tipps gab es auch dazu, wo man ein Stellenangebot finden könne: Neben Zeitungen und Onlineportalen brachten die VR-Bank-Mitarbeiter die gute alte Mundpropaganda ins Gespräch: Man kann viel erfahren, wenn man fragt.
Telefon-Übung
Hat man unter den Stellenanzeigen etwas Interessantes gefunden, lohnt ein Anruf in dem Unternehmen, um zu klären, ob Praktika möglich seien. Dazu ist es hilfreich, sich aufzuschreiben, was man sagen möchte. Für Achtklässler ist das Medium Telefon nicht so gewohnt - zumindest nicht zum Telefonieren, sodass ein kleiner Gesprächsleitfaden hilfreich sein könnte, wie Katrin Frick ausführte. »Nach einem Telefonat bleiben Namen viel besser im Gedächtnis«, warb Frick für diese Art der Kontaktaufnahme. »Das Gegenüber spürt Sympathie, Interesse und Motivation - alles Eigenschaften, die am Ende mehr Bedeutung haben als gute Noten.« In einer Gruppenübung bereiteten sich die Schülerinnen und Schüler auf ein Bewerbungsgespräch am Telefon vor.
Im Anschluss gab es Tipps, was alles in eine klassische und eine Online-Bewerbung gehört. Viele Hinweise gab es zum Anschreiben, das Infos über einen selbst und die Motivation der Bewerbung enthalten sollte. Auch über den Aufbau eines Lebenslaufs erfuhren die Achtklässler einiges. Zum Schluss wurde die Video-Bewerbung geübt.
Zudem bereiteten die Experten der VR Bank HessenLand die Schülerinnen und Schüler auf ein Vorstellungsgespräch und einen Eignungstest vor. Das war eine interessante Erfahrung für die Jugendlichen.
Die Vorbereitung auf das Praktikum werden im nächsten Schuljahr fortgesetzt. Dann steht für die Schülerinnen und Schüler der Besuch der Messe »Marktplatz Ausbildung« in der Hessenhalle an. Dort erhalten sie einen Überblick über regionale Betriebe und können Kontakte knüpfen. Auch im Rahmen der Themen- und Wanderwoche werden Betriebserkundungen, Job-Interviews und erstmalig eine individuelle Kompetenzanalyse angeboten.