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Über 900 Anträge bearbeitet - fast 50 Vermittlungen

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Von: red Redaktion

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Vogelsbergkreis (pm). »Beispiellos«, so formuliert Prof. Jan Hilligardt, Geschäftsführender Direktor des Hessischen Landkreistags, die Herausforderungen, die im Zuge der Ukraine-Krise auf die Träger der Grundsicherung zugekommen sind. »Nie zuvor galt es, in so kurzer Zeit eine so große Personenzahl in die Rechtskreise des SGB II und SGB XII zu überführen.

« In Hessen sind insgesamt 16 100 Personen von diesem Rechtskreiswechsel betroffen.

Seit 1. Juni tragen bundesweit die Jobcenter gemeinsam mit den Kreissozialämtern die Verantwortung für die Geflüchteten aus der Ukraine. »Für dieses Szenario existierte keine Blaupause, an der wir uns hätten orientieren können«, so Hilligardt - entsprechend sei in den Landkreisen und kreisfreien Städten ein Höchstmaß an Flexibilität, Improvisationsvermögen und Einsatzwillen erforderlich gewesen, um keinen Betroffenen in eine Leistungslücke fallen zu lassen.

»Der Rechtskreiswechsel ist ein komplexer Vorgang, der sich den Menschen nicht intuitiv erschließt«, erläutert Hilligardt. So entstanden vor Ort binnen kürzester Zeit angepasste Anträge, Informationsangebote oder etwa mobile Beratungsangebote.

»Nach der Flüchtlingswelle 2015 und zwei Jahren Corona-Pandemie steht die Sozialverwaltung bereits vor dem dritten fundamentalen Belastungstest«, konstatiert Hilligardt, der den beteiligten Mitarbeitern seine Anerkennung zollt: »Das sieht man in der Öffentlichkeit häufig nicht, wie viele Überstunden und Sonderschichten in den Jobcentern geleistet werden.«

So war es auch bei der Kommunalen Vermittlungsagentur (KVA) Vogelsbergkreis. Innerhalb kürzester Zeit hat sie die Anträge von insgesamt 916 Personen bearbeitet. Dies entspricht einem Zuwachs von über 20 Prozent. Auch bei der Vermittlung können erste Erfolge verzeichnet werden: 47 ukrainische Flüchtlinge haben bereits eine Beschäftigung aufgenommen.

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