Strom für Computer aus Solarkoffer

Alsfeld (pm). Wo kommt der Strom her für die Computer, mit denen wir programmieren? Diese Frage stellten sich die Schüler und Schülerinnen des Beruflichen Gymnasiums der Max-Eyth-Schule Alsfeld mit dem Schwerpunkt Praktische Informatik. »Aus der Steckdose« lautet die spontane Antwort auf diese Frage. Aber wie kommt der Strom in die Steckdose? Dieser Frage gingen sie auf den Grund und stießen schnell auf die Solaranlage, die seit dem Jahr 2010 auf einem Schuldach der MES installiert ist.
Mit über 20 000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr liefert sie sicher mehr als genug Strom für alle PCs der Schule. Doch können die Schülerinnen und Schüler auch ohne Strom aus dem Stromnetz programmieren?
»Na klar«, lautet die Antwort ihres Lehrers, Johannes Breidt. Und das Programmieren mit der Kraft der Sonne konnten die Schülerinnen und Schüler auch gleich praktisch ausprobieren. Sie nutzen ein 80-Watt-Solarpanel, das lediglich für das Foto im Klassenraum platziert wurde. Es steht üblicherweise in der Sonne und lädt den großen Akku im Inneren des Solarkoffers auf, der auf den Tisch zu sehen ist.
Der Strom aus dem Akku wird dann über eine übliche 12-Volt-Autosteckdose und zwei USB Steckplätze nutzbar. Dort eingesteckt ist ein kleiner und stromsparender Mini-PC, der Raspberry Pi, der auf dem Foto an der linken Seite des PC-Tisches kaum zu sehen ist. Das Gerät ist so klein wie eine Zigarettenschachtel.
Der Raspi, wie er von seiner Fangemeinde liebevoll genannt wird, begnügt sich mit 3 bis 4 Watt, so viel wie zum Beispiel eine kleine LED Birne benötigt. Das Besondere, auch das 7 Zoll Touch Display, das an den Raspi angeschlossen ist, benötigt nur einen normalen USB-Anschluss und auch nur 3 bis 4 Watt im laufenden Betrieb.
So wird den Schülerinnen und Schülern schnell klar, dass der Strom aus dem 80-Watt-Solarpanel, der im Akku gespeichert wird, sehr lange reichen würde, um an dem 8 Watt verbrauchenden Mini-PC mit Touchdisplay programmieren zu können. Wie lange? Um diese Frage zu beantworten, können die Schülerinnen und Schüler des Schwerpunkts Praktische Informatik sicher schnell auf dem Raspi ein Java Programm schreiben. Das liest die mittlere Sonnenscheindauer des Tages ein und gibt die Anzahl der Raspis aus, für die der Strom reichen würde. Denn an dem Panel hängen mehrere Geräte, schließlich programmieren alle Schülerinnen und Schüler gerne.
Doch das ist nicht alles. Denn ein Touchdisplay von 7 Zoll ist zu klein, um auf Dauer darauf zu arbeiten. Deshalb hat der Mini-PC auch einen HDMI Ausgang für einen großen Monitor. Und der Solarkoffer verfügt zusätzlich über eine 230-Volt-Steckdose, die über den Wechselrichter im Koffer auch vom Akku mit Strom versorgt wird.
Also kommt der Strom für das komfortablere Programmieren mit großem Monitor doch aus der Steckdose, nur eben direkt gespeist aus der Kraft der Sonne.