Sozialtarif für Nahverkehr
Vogelsbergkreis (pm). In einem Antrag an die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Oberhessische Versorgungsbetriebe fordern die Fraktionen der Linken und Grünen die Einführung eines Sozialtarifs. Er soll für Menschen gelten, die Transferleistungen beziehen, das umfasst Sozialhilfe, Grundrente oder Grundsicherung. Im nahverkehrssystem der Landkreise Wetterau, Gießen und Vogelsberg sollen die Tickets für Einzel-, Wochen- oder Monatskarten reduziert werden.
In vielen Städten Hessens gibt es für diesen Personenkreis schon solche Tarife, wie die Fraktionen mitteilen .
Sie verweisen auf Statistiken, wonach viele Menschen mit niedrigem Einkommen kein Auto besitzen. Das gilt für die Hälfte der Haushalte mit sehr geringem Einkommen, ein Drittel der Haushalte mit niedrigem und ein Fünftel mit mittlerem Einkommen. »Insgesamt fast ein Drittel aller Haushalte verfügen über kein Auto«, sagt Dietmar Schnell (Linke).
Sie sind gerade im ländlichen Raum auf die Busse und Bahnen des ÖPNV angewiesen. Die Menschen seien vorwiegend innerhalb überschaubarer Entfernungen im Landkreis unterwegs.
So betragen die durchschnittlichen Wege, die mit dem Auto zurückgelegt werden, gerade einmal 16 Kilometer. Mehr als 60 Prozent der Vogelsberger Beschäftigten arbeiten am Wohnort oder in einer Landkreiskommune. Solche Strecken sind »geradezu für den ÖPNV geschaffen«, so Udo Ornik (Grüne). Da die Entfernungen groß sind, kosten die Tickets relativ viel.