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Sie sind die dringend gesuchten Fachkräfte

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An der Max-Eyth-Schule haben Facharbeiter:innen in den Bereichen Elektronik, Mechatronik und Industriemechanik ihre Gesellenbriefe entgegengenommen. © Red

Vogelsbergkreis (pm). Dieses Bild ihrer IHK-Zeugnisübergabe an der Max-Eyth-Schule in Alsfeld wird vielen der gekür-ten Facharbeiter eindrücklich im Gedächtnis bleiben - als Erinnerung an außergewöhnliche Leistungen in einer außergewöhnlichen Zeit.

Nach drei Jahren haben dort ein Mechatroniker, drei Industriemechaniker und eine Industriemechanikerin mit den Schwerpunkten Produktionstechnik und Maschinen und Anlagen, zwei Elektroniker mit dem Schwerpunkt Geräte und Systeme sowie ein Elektroniker mit dem Schwerpunkt Betriebstechnik ihre duale Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen.

Weiterhin absolvierte ein Maschinen- und Anlagenführer mit dem Schwerpunkt Metall- und Kunststofftechnik diesen anerkannten zweijährigen Ausbildungsberuf.

Niemand hätte zu Beginn des ersten Lehrjahres, in dem für alle Auszubildenden ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat, gedacht, dass einmal ein kleines Virus alles so stark verändern wird.

Die Abschlussprüfungen Teil 1 wurden im März 2021 durchgeführt. Eine wichtige Prüfung, die dann aber durch Corona schon anders ablief als geplant. Die Unsicherheit auf allen Seiten war groß, »was passiert gerade hier auf der Welt - eine Pandemie hat uns im Griff«. Masken mussten während den Prüfungen getragen werden. Eine Herausforderung für Schule, Betriebe, IHK und für jeden einzelnen. Die gesamte Ausbildung dieser Facharbeiter war durch die Pandemie geprägt. In der Schule ging es zum Teil in den Distanzunterricht. In den Phasen des Präsenzunterrichts saßen die Auszubildenden auf Abstand und die meiste Zeit musste ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Viele Monate lang wurde dann auch noch morgens ein Selbsttest durchgeführt.

Auszubildende, Lehrpersonen und Ausbilder haben sich diesen Herausforderungen gestellt und die Abschlussprüfung Teil 2 konnte jetzt unter relativ normalen Bedingungen durchgeführt werden.

Digitalisierung und Automatisierung

Die Facharbeiter werden nun in die Berufswelt entlassen, in eine Welt, die Herausforderungen an allen Ecken und Enden hat: galoppierende Energiekosten, Fachkräftemangel, Digitalisierung, Energie- und Verkehrswende. Als wäre dies nicht schon genug, werden Wirtschaft und Gesellschaft seit zwei Jahren mit der Pandemie, der Jahrtausendflut und nun mit einem Krieg in Europa konfrontiert.

»Sie werden meiner Einschätzung nach trotz vorherrschender Probleme heutzutage als Fachkräfte mehr denn je gebraucht: Fachkräfte, die motiviert, engagiert, verantwortungsbewusst und zuverlässig sind und täglich eine gute Arbeit verrichten«, merkte Susanne Schäfer, Abteilungsleiterin der Berufsschule in ihrer Abschlussrede anlässlich der Zeugnisübergabe an.

Jörg Schilderoth, Koordinator der Berufsschule Mechatronik betont auf die Frage nach der Zukunft der jungen Facharbeiter: »Sie stehen nun auf der Stufe 4 des Deutschen Qualifikationsrahmens. Und die Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung sind vielfältig. Eine mögliche Weiterqualifikation ist die Technikerausbildung an unserer Schule.« Für die zusätzlichen Herausforderungen, die schon vor der Pandemie Thema waren wie Industrie 4.0, KI = künstliche Intelligenz, IOT = Internet der Dinge, Digitalisierung der Arbeit, Automatisierung halten sowohl die Lehrkräfte als auch die Ausbilder die jungen Fachkräfte für gut gerüstet. Das mag auch an der guten Zusammenarbeit zwischen den Ausbildungsbetrieben und der Schule liegen.

Die duale Berufsausbildung, die weltweit eine große Wertschätzung erfährt, hat die Facharbeiter hoffentlich auf die Arbeitswelt vorbereitet, da sie ein Lernen in Theorie und Praxis erfahren haben, sowie ein Lernen in der gesellschaftlichen Wirklichkeit, d. h. im Betrieb, mit Arbeitskollegen und Kunden.

Und die Absolventen haben eine Qualifizierung erfahren. In dem Wort »Qualifizierung« steckt der Begriff »Qualität«. Sie werden nicht nur einen Job haben, sondern eine Arbeit als Facharbeiterin und Facharbeiter.

Elektroniker für Betriebstechnik: Constantin Keil (MK Versuchsanlagen und Laborbedarfe e. K.), Elektroniker für Geräte und Systeme: Simon Lerch (MK Versuchsanlagen und Laborbedarfe e. K.), Jonas Paschka (MK Versuchsanlagen und Laborbedarfe e. K.), Mechatroniker: Leon Roth (Ahlbrandt System GmbH), Industriemechaniker:in: Ross Alexander Khrisna (terra infrastructure GmbH), Yanik Riedemann (Kamax Holding GmbH & Co. KG), Tom Burghard (Stock Maschinenbau GmbH) und Isabell Resch (Acti-Med GmbH).

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