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Rebhühner kehren zurück

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Landwirt Hans Knell (links) erläutert der CDU/UWA-Koalition mit »Blick ins Gelände« die einzelnen Ausgleichsmaßnahmen für die Ökopunkte. © Red

Alsfeld (pm). Überaus angetan zeigen sich die Stadtverordneten von CDU und UWA von dem geplanten Ankauf einer großen Anzahl an Ökopunkten durch die Stadt Alsfeld, mit denen unter anderem die Entwicklung des neuen Wohnbaugebiets kompensiert werden kann. Dies teilte die Alsfelder CDU/UWA-Koalition nach einer Sitzung mit, in deren Rahmen einige Ausgleichsmaßnahmen bei Heidelbach besucht wurden, um sich ein Bild von Umfang, Hochwertigkeit und Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu machen.

Dabei hoben die Fraktionsvorsitzenden Achim Spychalski-Merle (UWA) und Alexander Heinz (CDU) positiv hervor, dass »zukunftsgewandt bereits frühzeitig über Ausgleichsmaßnahmen entschieden wird und quasi auf Vorrat Ökopunkte angekauft werden, die für die Schaffung wertvoller Naturflächen im Gemeindegebiet der Stadt Alsfeld erworben wurden«.

Landwirt Hans Knell hat auf gut 10 Hektar eigener Flächen in der Gemarkung Heidelbach zahlreiche Kompensationsmaßnahmen angelegt. Dafür gab es Ökopunkte von der Unteren Naturschutzbehörde, die er der Stadt Alsfeld zum Kauf angeboten hat. Er sagt, »als Landwirt nehme ich die Veränderungen der Natur, des Ökosystems und die Abnahme der Biodiversität natürlich wahr und sehr ernst«. Um im aktuellen ökonomischen Umfeld als landwirtschaftlicher Betrieb bestehen zu können, sei es nur schwer möglich, Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität umzusetzen, da dies meist finanziell nicht honoriert wird. Daher bot sich durch die Vereinbarung mit der Stadt Alsfeld die Möglichkeit, eigenen Flächen aufzuwerten. Mit einem Fachplaner und der Unteren Naturschutzbehörde ist so vom Lesesteinwall über Blühflächen bis hin zu Streuobstwiesen viel wirksames entstanden. So sind bereits nach einem Jahr wieder Rebhühner ansässig.

»Für die Stadt Alsfeld wird es zunehmend schwerer, auf eigenen Flächen geeignete Ausgleichsmaßnahmen zu schaffen, vor allem nicht in diesem Umfang«, begründete Bürgermeister Stephan Paule (CDU) das Vorhaben. »Ein Ausgleich muss aber erfolgen, alternativ über den Ankauf von Ökopunkten.« Es sei ein absoluter Glücksfall, dass Landwirt Hans Knell Ökopunkte anbietet und so die Aufwertung des Naturraums »direkt in der eigenen Wohnung« geschieht.

Den Ankauf der Ökopunkte müssen die Stadtverordneten beschließen. Dem Parlament gehört Hans Knell für die CDU selbst an.

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