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Propst Schmidt kündigt Rückzug an

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Vogelsbergkreis (pm). Der Propst für Oberhessen, Matthias Schmidt, hat seinen Rückzug aus dem Amt angekündigt. Schmidt erklärte am Mittwoch in Gießen, dass er sich als einer der dienstältesten Pröpste in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) aus persönlichen Gründen dazu entschlossen habe. Er wolle »den Staffelstab des Propstamtes nach zwölf Jahren weitergeben«.

Er hat für Anfang des kommenden Jahres um seine Entpflichtung gebeten.

Sein regulärer Dienst als Propst hätte bis 2027 gedauert. Bis spätestens März kommenden Jahres soll eine Nachfolge für das Amt gefunden sein, das in anderen Landeskirchen einem Regionalbischof entspricht, heißt es in der Mitteilung des evangelischen Dekanats Gießen weiter. Der 58 Jahre alte Theologe ist seit 2010 für etwa 300 000 Evangelische in den Landkreisen Gießen, Vogelsberg und Wetterau zuständig.

Schmidt blickt auf eine »intensive und dichte Amtszeit« zurück. Er wolle sich noch einmal eine andere berufliche Perspektive als Pfarrer eröffnen. Ihm sei bewusst, »dass diese Entscheidung unkonventionell ist«. Auch wenn die evangelische Kirche Wert darauf lege, »dass Ämter nur auf Zeit anvertraut sind, ist die Entscheidung, aus dem Propstamt nicht in ein anderes Leitungsamt oder in den Ruhestand zu wechseln, eher ungewöhnlich«, so Schmidt. Gleichzeitig habe er »die Bürde des Amtes« auch gesundheitlich gespürt. »Aus persönlichen Gründen möchte ich diesen Schritt jetzt gehen, wo ich für mich sehe, dass ich eine lange und gute Etappe gelaufen bin«, begründet der Geistliche seinen Entschluss.

Vor zwei Jahren hatte Schmidt bei seiner Wiederwahl vor der Kirchensynode bereits die Seelsorge als wichtigste Säule der kirchlichen Arbeit bezeichnet. Schmidt: »Kirche sind wir einerseits an den Hecken und Zäunen des Lebens, begleiten Menschen in ihren vielfältigen Lebensvollzügen. Und durch Seelsorge öffnen wir andererseits Räume, Segensräume, bieten Schutz und Beheimatung.« Die evangelische Kirche in Oberhessen habe sich dabei immer als eine »öffentlich einmischende Kirche und begleitende Kirche« verstanden.

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