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Lob für effektive Katastrophenhilfe

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Von: Joachim Legatis

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Ortsbeauftragter Steffen Zulauf stellt Nancy Faeser die Ausrüstung des THW in Alsfeld vor, es lauschen Maximilian Ziegler (2. v. l.) und Manfred Görig. © Joachim Legatis

Alsfeld (jol). »Es wird immer schwerer, die Leute von derCouch zu holen«, sagt Steffen Zulauf. Darunter werde künftig auch die Arbeit des Technischen Hilfswerks leiden, denn es waren Ehrenamtliche, die nach dem Hochwasser im Ahrtal mit Pumpen und Behelfsbrücken zur Hilfe eilten, wie der Ortsbeauftragte des Ortsverbands Alsfeld Bundesinnenministerin Nancy Faser sagte.

Das ist ihr bekannt, schließlich untersteht das Hilfswerk ihrem Ministerium und sie ist selbst Helferin beim THW. Bei einer kleinen Informationstour im Vogelsberg besuchte sie den THW-Stützpunkt Alsfeld, um auf die wachsende Bedeutung von funktionierendem Katastrophenschutz hinzuweisen. Da sei das Technische Hilfswerk ein zentraler Bestandteil. Zulauf präsentierte sieben Einsatzfahrzeuge, einen leistungsfähigen Stromerzeuger, Pumpen und Geräteanhänger. Für das nächste Jahr plant man am Standort Alsfeld den Bau einer weiteren Fahrzeughalle, um den Unimog, Anhänger und weitere Gerätschaften unterzubringen.

Faeser verwies auf die Bedeutung des THW bei Großschadenslagen wie Überflutungen. Nach der Invasion in der Ukraine haben die Aktiven Einsatzfahrzeuge und Rettungsgerät in das Kriegsgebiet gebracht. Zulauf sprach auch Probleme an, so sei es nicht einfach, weitere Mitstreiter zu finden. Man sei auf verständnisvolle Arbeitgeber angewiesen, wenn Fachkräfte über Tage hinweg wie nach der Flut im Ahrtal benötigt werden. »In der ersten Woche funktioniert das, dann wird es schwieriger.«

Katastrophenschutz: Mehr investieren

Landrat Manfred Görig erinnerte daran, dass das THW beim Einrichten der Notunterkunft für Flüchtlinge 2015 überaus hilfreich war. Das THW sei wichtig, um Großlagen wie Waldbrände und Hochwasser zu bewältigen. Deshalb sind Stützpunkte in der Region notwendig, ergänzte Jochen Weppler vom THW. In Alsfeld will man sich erweitern und eine Wärmepumpe einbauen. Chiara Fürst verwies auf die Jugendarbeit mit 15 Jungen und Mädchen im Alter von acht bis 17 Jahren. Sie lernten den Umgang mit Holz, Metall und anderen Materialien. Stolz ist sie auf den hohen Mädchenanteil.

Ministerin Faeser sieht eine wachsende Bedeutung von Einrichtungen wie dem THW. Der Ukrainekrieg erfordere mehr Investitionen in Katastrophenschutz, da sei viel nachzuholen. Landrat Görig sprach unzureichende Mittel des Bundes zur Betreuung von Flüchtlingen an. Die zugesagten Gelder reichten nicht, wenn aus Mangel an Unterkünften ein Containerdorf errichtet werden muss.

Faeser nutzte den Alsfeld-Besuch auch, um sich ein Bild der Lage an den Berufsschulen zu machen. In der Max-Eyth-Schule erläuterte Schulleiter Friedhelm Walther Besonderheiten im ländlichen Raum. In Alsfeld werden 1420 Schüler von 120 Lehrkräften in zehn Schulformen und zehn Berufsfeldern unterrichtet. Walther wünscht mehr Leitungsstellen.

Positiv wertet Walther die technische Ausstattung, die der Kreis beschafft hat, so seien digitale Tafeln Standard. Die MES werde als Berufsschule von Betrieben geschätzt, auch aus anderen Landkreisen.

Durch das Landeskonzept »Zukunftsfähige Berufsschule« habe es Verbesserungen gegeben, so Walther. So wurde die Mindestgröße für Klassen herabgesetzt, was kleineren Schulen im ländlichen Raum entgegen komme. Damit können Berufsschulklassen leichter erhalten bleiben. Allerdings sollten Schulen leichter Klassen zusammenlegen können, so bei Elektronikern. Faeser fand mehr Flexibilität auch wichtig, um leichter Nachwuchs zu finden und den Fachkräftemangel zu lindern.

Die CDU forderte Faeser auf, mehr Geld für Katastrophenschutz einzusetzen. Auch reichten die Mittel zur Betreuung von Flüchtlingen nicht.

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