Lieder und Sax-Sound am Erlenteich
Alsfeld (bul). Leinen los am Alsfelder Erlenteich: Die Abendsonne versinkt am Horizont, der Erlenteich in der Stadt Alsfeld entfaltet mit idyllischem Flair zur sommerlich-lauen Abendzeit eine stimmungsvolle Anziehungskraft. Das Ambiente wird vollendet mit einer großen Bühne für die Auftritte der »Alsfelder Ratssänger« und Shantychor »Blaue Jungs« sowie dem Saxofon-Ensemble »Die tollen Tröten«.
Solche Gedanken schwirren gerade den Männern vom Shantychor als Hauptveranstalter eines Konzertvergnügens in Theorie und Praxis im Kopf herum. Am Samstag, 20. August, laden die singenden Seebären ab 19 Uhr am Erlenteich zu dem »Alsfelder Erlensingen 2.0.« mit Auftritten von befreundeten Ensembles.
Bis zur Jahrtausendwende gehörte das »Erlensingen« mit beleuchtetem Erlenteich und heiteren Gesang im Sommer alljährlich genauso in den Veranstaltungskalender der Stadt wie das Stadt- und Heimatfest. »Hier spielte buchstäblich die Musik und das Gesamtambiente bescherte den Einheimischen und Besuchern der Stadt viel Raum zur gemütlichen und genussfreudigen Geselligkeit«, haben alte ›Musiker-Hasen« von einst unvergessliche Bilder im Kopf. Das Erlensingen fiel danach für viele Jahre aus.
Bessere Akustik
Im Sommer 2014 erweckten die »Blauen Jungs« das Musikevent zu neuen Leben. Seither bemühten sich die gesanglich-maritimen Seebären um Vorsitzenden Wilfried Geißler und Chorleiter Erwin Nowotka, alljährlich ein neues Kapitel der Erfolgsgeschichte zu schreiben. Zwischenzeitliche Sanierungsarbeiten am Erlenteich, insbesondere aber die pandemische Entwicklung forderte jüngst eine Zwangspause der gesangfreudigen Veranstaltung ein.
Umso erfreuter informieren nun die Gastgeber über ihr Vorhaben am dritten August-Samstag. Entgegen den bisher gewählten Bühnen-Standorten im Wasser und in unmittelbarer Nähe zur Terrasse des Schwimmbad-Restaurants Dal Sardo, soll in diesem Jahr die Landbühne am Rande des Erlenteich-Areals angesiedelt werden. Dadurch soll kein Zuhörer auf das gesamte Klangbild verzichten, weist Geißler auf die neuen Planungen hin. Die Organisatoren nahmen sich die Eindrücke unzufriedener Zuhörer vom letzten Mal zu Herzen und feilten an einer passablen Lösung.
Gesanglich sind beide Chöre seit Lockerung der pandemischen Regeln fleißig am Proben. Für Sänger, Musiker und Zuhörer soll die Freude zum Singen und Mitschunkeln im Fokus des Erlensingens stehen. Auf dem Programm stehen Shantys, maritime Schlager, Stimmungs- oder auch Volkslieder und viele Hits. »Die tollen Tröten« werden mit ihren Alt-, Tenor- und Baritonsaxofonen und viel Rhythmus im Blut ein Repertoire aus Jazz und Pop präsentieren. Das Team vom Dal Sardo übernimmt die Bewirtung der Konzertbesucher, bringt Geißler ein wichtiges Kriterium Alsfelder Gastlichkeit ein.
Besucherinnen und Besucher sollten nach Möglichkeit eine Sitzgelegenheit mitbringen. »Dann laufen sie einerseits keine Gefahr, keinen Sitzplatz mehr zu bekommen. Andererseits haben sie von Beginn an freie Platzwahl, und können sich ihr lauschiges Plätzchen um den See herum selbst auswählen«, rundet der Geißler die Vorstellung des Events. Der Eintritt ist frei. Nach den Krisen stehe beim Erlensingen das Gemeinschaftserlebnis »des gelebten Moments« im Mittelpunkt.