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Liebesbetrüger bringt Vogelsbergerin um Geldbetrag

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Vogelsbergkreis (pm). Wieder ist eine Frau im Vogelsberg Opfer von sogenannten Liebesbetrügern geworden. Die Masche nennt die Polizei »Love-« oder »Romance-Scamming«. Sie ist besonders perfide und für die Opfer mit hohem emotionalem Stress verbunden. In Online-Partnerbörsen oder auch in sozialen Netzwerken sind die Scammerinnen und Scammer auf der Suche nach potenziellen Opfern - und zwar einzig und allein mit dem Ziel, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Die Schwindler geben sich als attraktive Männer oder Frauen jüngeren Alters aus und erwecken durch das Übersenden von Bildern und Videos in hübscher Aufmachung - mit leichter oder auch autoritärer Kleidung - bei ihren Opfern den Eindruck, es handle sich um eine tatsächlich existente Person. Weit gefehlt, »die Person des Bildmaterials ist definitiv nicht diejenige, die mit ihnen textet«, so die Polizei. Daher komme es auch nie zu einem persönlichen Treffen. Um eine Vertrauensbasis zu schaffen, überhäufen Scammerinnen und Scammer ihre Opfer bereits früh und über einen langen Zeitraum hinweg mit Komplimenten und überschwänglichen Liebesbekundungen. Nicht selten dauern solche Phasen mehrere Wochen oder Monate an, bis schließlich die ersten finanziellen Notlagen vorgetäuscht und Bitten um Überweisungen von Geldbeträgen folgen.

Nicht auf

Forderung eingehen

Und viele Leidtragende zahlen auch, schließlich sind sie zu diesem Zeitpunkt schon von ihrer Internet-Partnerin oder ihrem Internet-Partner emotional abhängig.

Bestehen die Betroffenen doch auf eine persönliche Geldübergabe, geben die vermeintlichen Liebhaberinnen und Liebhaber an, verhindert zu sein und schicken angebliche Vertrauenspersonen, die das Geld in Empfang nehmen und überbringen sollen.

So erging es auch einer Frau aus dem Vogelsbergkreis. Über mehrere Monate hinweg baute eine vermeintlich männliche Person aus Frankreich eine Liebesbeziehung zu der Vogelsbergerin auf und forderte unter verschiedenen Vorwänden immer wieder kleinere Geldbeträge. Die Frau glaubte den Angaben des Liebesbetrügers zunächst über einen längeren Zeitraum, bis sie schließlich das Profil des vermeintlichen Liebespartners auf weiteren Webseiten mit anderen Identitäten feststellte und den Betrug durchschaute. Mögliche Folgen wie Rückzug aus der Gesellschaft und Schamgefühl bieten Betrügern eine Plattform. Deshalb rät die Polizei: »Sprechen Sie offen über das Geschehene, jeder kann Opfer werden. Scheuen Sie sich nicht, die Polizei zu verständigen, wenn Sie Zweifel haben oder bereits auf einen Betrug reingefallen sind«.

So erkennt man Love-Scammer: Die erste Kontaktaufnahme findet über soziale Medien oder Dating-Plattformen statt.

Die meisten Betrüger kommunizieren in gutem Englisch oder Deutsch. Während männliche Scammer auf Bildern oft Uniformen tragen, locken die weiblichen Scammer mit einem attraktiven Erscheinungsbild mit leichter Bekleidung.

Scammer überhäufen ihre Opfer bereits früh mit Komplimenten und überschwänglichen Liebesbekundungen.

Wer den Verdacht hat, Opfer geworden zu sein, kann folgendes tun: Nicht auf die Forderung eingehen und auf keinen Fall Geld überweisen, alle E-Mails und Chat-Texte als Beweise sichern, Anzeige erstatten und jeden Kontakt abbrechen.

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