Kreativität mit viel Begeisterung präsentiert

Alsfeld (pm). Zwei Jahre war er verwaist, der Laufsteg in der Aula der Max-Eyth-Schule. Umso erfreuter waren Akteure und Gäste, als kürzlich wieder die große Modenschau der Auszubildenden im Maßschneiderhandwerk stattfinden konnte. Regelmäßig sorgt sie für viel Aufsehen, zeigen die jungen Handwerkerinnen und Handwerker doch die ganze Bandbreite ihrer Kunst, die viel mehr beinhaltet als das bloße Nähen:
Farb- und Stilberatung gehört dazu genauso, wie das Entwerfen, die Stoffauswahl, die Fertigung, das Beherrschen von Schmucktechniken sowie das Präsentieren.
Stephan Hanisch, an der Europaschule Abteilungsleiter im Textilbereich, strahlte mit den Auszubildenden um die Wette, als er die Modenschau eröffnete. Dieses Mal waren nicht nur in Alsfeld viele Gäste - unter coronakonformen Bedingungen - in der Max-Eyth-Schule zusammengekommen, auch an den Bildschirmen überall auf der Welt konnten sich Interessierte dazuschalten: Erstmals nämlich wurde die Veranstaltung live gestreamt. Überrascht und sehr begeistert zeigte sich Hanisch darüber, was man aus einem Thema wie »Schuluniform« alles machen könne. Was sich zu Beginn des Projekts eher langweilig angehört habe, hätten die Auszubildenden mit so viel Leben, mit Kreativität und Leidenschaft gefüllt, dass es eine wahre Freude sei. Hanisch dankte an dieser Stelle den Ausbilderinnen und Lehrerinnen der Textilabteilung Julia Aechtner, Maike Aschenbach, Sylvia Frank-Kotsch, Susanne Fricke, Ute Groß und Ruth Henkel sowie der ganzen Schulgemeinde, die sich tatkräftig an der Umsetzung der Modenschau beteiligt habe.
Auf vier Stilrichtungen - allesamt interpretiert unter dem Oberbegriff »Unterrichtsstoff« - durften sich die Gäste dann freuen; anregend, witzig und kenntnisreich präsentiert von Ricarda Zenk und Anna Schwärmer, Auszubildenden im dritten Lehrjahr, mit viel Spaß an der Performance.
Den hatten auch ihre Kolleginnen und Kollegen: Von Beginn an nahmen sie alle Gäste begeistert mit, ließen sich schwungvoll auf die ausgewählte Musik ein, zu der sie eine wunderbare Choreografie erarbeitet hatten und präsentierten selbstbewusst ihre Kreationen - Spiegel ihrer Persönlichkeit oder Spiel mit Rollen und Klischees.
Viel Lob am Ende
Art Deco, Hippie, Punk und Hiphop hatten die Auszubildenden in ihren Kreationen interpretiert. Als Zugeständnis an das Thema Schuluniform und »Unterrichtsstoff« hatten sie für jede Stilrichtungen einen typischen Stoff ausgewählt. Einmal auf eine Stilrichtung festgelegt, musste aus diesem jeweils ein Kleidungsstück des Outfits gefertigt werden.
Von klassischer Uniform bis wilder Interpretation war alles vertreten: Röcke, Hosen, Shorts, Culottes, Oberteile aller Art von der Bluse über die Tunika bis zum Hemd, Mäntel, Westen. Doch nur mit Schnitten und guten Ideen zeigten sich die wenigsten der Auszubildenden zufrieden: Sie hatten viele kleine Applikationen entworfen, witzige Sprüche auf der Rückenpartie, gewagte Materialmixe und dazu immer wieder als I-Tüpfelchen auf der Präsentation einen Riesenschuss Individualität. Kleine Reminiszenzen an das Ausgangsthema waren mitunter nur die Frisur, die weißen Socken oder eine Schultasche. Mit viel Freude zeigten die Auszubildenden auch ihre Pflichtteile: Röcke und Blusen im ersten Lehrjahr, Hosen und Westen im zweiten sowie Jacken, Mäntel und Kleider im dritten.
Die Begeisterung der jungen Leute war von Anfang an ansteckend, sodass am Ende der Modenschau mit Lob nicht gespart wurde - ein großer Erfolg für die Auszubildenden und eine ebenso schöne Gemeinschaftsleistung einer ganzen Schule.
Die Aufzeichnung der Show findet sich im Internet unter www.mes-alsfeld.de.