Impfangebot bleibt bis Ende des Jahres
Vogelsbergkreis (ks). Zwischenzeitlich hat sich mancher verdutzt die Augen gerieben. Zeitweilig hatte der Vogelsbergkreis eine der höchsten Corona-Inzidenzen in ganz Deutschland. Inzwischen sinkt der Wert, liegt aber noch deutlich über dem hessenweiten Durchschnitt.
Im Gegensatz zu den hohen Inzidenzwerten ist die Zahl der an der Alsfelder Hessenhalle verabreichten Impfungen in den vergangenen Wochen weiter deutlich zurückgegangen. Das teilt die Stabstelle Impfen des Vogelsbergkreises auf Anfrage dieser Zeitung mit. Ärztlicher Leiter Dr. Erich Wranze-Bielefeld spricht von einem sogenannten »Wellentief« bei den Impfungen. Die Zahlen sahen zuletzt wie folgt aus. In der Woche vom 21. bis 27. April gab es vier Erstimpfungen, 17 Zweitimpfungen sowie 38 erste und 76 zweite Auffrischungsimpfungen. Insgesamt wurden also 135 Impfungen verabreicht. In der Woche vom 27. April bis zum 4 Mai gab es nur eine nur eine Erstimpfung und zwölf Zweitimpfungen.
Nur sehr wenig Erstimpfungen
Es waren 26 erste Auffrischungsimpfungen dabei und 61 zweite. Die zweite Auffrischung ist derzeit für Menschen ab 70 Jahren, Bewohner und Bewohnerinnen und Betreute in Einrichtungen der Pflege, Menschen mit Immunschwäche sowie Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen verfügbar. Eine Auffrischungsimpfung (sogenannte Boosterimpfung) kann frühestens nach drei Monaten erfolgen.
Laut Auskunft der Pressestelle des Vogelsbergkreises läuft zunächt einmal alles so weiter wie gewohnt. Das kostenlose Impfangebot an der Hessenhalle bleibt auch bei niedriger Nachfrage bestehen. »Die Finanzierung des Impfens durch den öffentlichen Gesundheitsdienst ist bis zum Jahresende gesichert«, heißt es beim Kreis.
Auch die Interneseite »impfspringer.de«, über die der Kreis Termine in der Alsfelder Hessenhalle vergibt, bleibt erhalten. Darüber ist jederzeit möglich, sich kurzfristig impfen zu lassen, es gibt jede Menge freie Termine.
In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, dass sich weiterhin eine größere Anzahl von Menschen nicht impfen lassen möchte. Daran hat auch die Einführung des Novavax-Impfstoffes nicht viel geändert. Er ist ab 18 Jahren zugelassen.
Offenbar sind generell auch die Ängste nicht mehr so groß, da die Erkrankung derzeit für die meisten milde verlaufen würde, sagt Dr. Erich Wranze-Bielefeld. Für viele ist die Krankheit scheinbar inzwischen zu einer Art normalen Grippe geworden.
Kein Problem gibt es laut Kreis mit Chargen an Impfstoff, bei dem das Haltbarkeitsdatum abläuft. Man sei mit dem Bestellen zurückhaltend gewesen, teilweise müsse aber auch schon mal Impfstoff weggeworfen werden, aber nur wenig.
Betroffen von Infektionen waren laut Gesundheitsamt in den vergangenen Wochen vor allem jüngere Leute. Die größte Gruppe stellten die 20- bis Unter-40-Jährigen, gefolgt von den Unter-20-Jährigen.
Zwar liegen nicht sehr viele Menschen wegen einer Infektion auf der Intensivstation der Krankenhäuser, doch sind es mehr Ungeimpfte als Geimpfte, die stationär behandelt werden müssen.