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Grünschnittdeponien auch im Januar öffnen

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Von: Joachim Legatis

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Vogelsbergkreis (jol). Künftig können Vogelsbergerinnen und Vogelsberger wohl auch im Januar und Februar Grünschnitt in der Deponie ihres Vertrauens abliefern. Mit großer Mehrheit stimmte die Versammlung des Abfallverbands ZAV dafür, dass der Vorstand die Voraussetzung für eine Winter-Öffnung der Grünschnittdeponien schafft.

Grundlage war ein Antrag der Freien Wähler in der Versammlung, die darauf hinweisen, dass gerade in den Monaten, in denen der Heckenschnitt möglich ist, monatelang keine legale Anfuhr möglich ist. Lothar Bott (FW) forderte den Vorstand auf, eine kostenneutrale Lösung zu suchen. Dafür könnten auch die Sommer-Öffnungszeiten der Sammelplätze eingeschränkt werden.

Darauf setzte der Antrag der SPD, Dr. Olaf Dahlmann sah eine weitgehend gleiche Zielsetzung. Im Unterschied zu den Freien Wählern sollen in dem SPD-Antrag aber nicht Öffnungszeiten in anderen Jahreszeiten eingeschränkt werden. Denn der Bedarf sei weiterhin hoch, wie der Andrang an den Sammelstellen sehr deutlich zeige.

Michael Riese (Linke) unterstützte den Antrag, meinte aber auch, dann müsse man steigende Kosten einpreisen. Das wies wiederum Dr. Hans Heuser für die Gruppe CDU-FDP zurück. Es solle keine Gebührenanhebung hierfür geben. Dem Änderungsantrag der SPD stimmten 32 Abgeordnete zu, aus der FW kamen vier Neinstimmen und eine Enthaltung.

Weniger Grünabfall

Dabei haben sich die Mengen von Rasenmähen und Heckenstutzen in den letzten Jahren nach unten bewegt. Darauf wies Patrick Heil von der ZAV-Verwaltung hin. Auf den sechs Kompostplätzen und 15 Sammelstellen sind im Jahre 2017 noch rund 70 000 Kubikmeter Grünschnitt gelandet. Im Jahre 2021 kamen nur noch rund 42 000 Kubikmeter zusammen.

Das lag unter anderem daran, dass die Deponien außerhalb der Öffnungszeitgen besser gesichert und Anlieferung von Gartenbesitzern aus Nachbarkreisen untersagt wurden. Kostensteigerungen werden allerdings aus einer anderen Ecke kommen, wie Vorsteher Dieter Boß mit Blick auf gestiegene Energiekosten sagte.

So haben einige Unternehmen, die für den ZAV tätig sind, die »Preisgleitklauseln« aus den Verträgen gezogen. Das bedeutet, dass sie bei außerordentlich steigenden Treibstoffpreisen eine höhere Vergütung einfordern.

In zähen Verhandlungen, die »nicht immer erfreulich« verliefen, hat der Vorstand Kompromisse mit den betreffenden Firmen ausgehandelt, sagt Boß. So rechnet er zum Beispiel mit Mehrbelastungen bei der Grünabfallentsorgung von rund 20 000 Euro, der Posten »Einsammlungen« kann mit 63 000 Euro an zusätzlichen Aufwendungen zu Buche schlagen.

Iimmerhin steht der ZAV finanziell nicht schlecht da, wie bei der kurzen Diskussion um die Quartalsabrechnungen deutlich wurde. In der Jahreabrechnung 2021 geht Dieter Boß von einem Überschuss in Höhe von rund 3 Millionen Euro aus, geplant war dort bislang ein Plus von rund 1,1 Mio. Euro.

So habe der ZAV rund 1,5 Millionen Mehreinnahmen aus dem Verkauf von Altpapier erzielt. Der Rest sei durch Einsparungen in den laufenden Verträgen erzielt worden. CDU-Sprecher Dr. Hans Heuser freute sich über Umsatzerlöse, die auf über 14 Millionen Euro angestiegen sind.

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